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#11
Auf den Platinen-Bildern des FNIRSI GC-01 ist ein zweiter, kleiner SMD-Quarz, nebst Beschaltung, zu erkennen. Vermutlich ist das ein Uhrenquarz. Der CH32F103C8 scheint *sehr* kompatibel zu sein, Low-Cost China-Module mit dem drauf haben regelmäßig einen Uhrenquarz (... dann auch im unverwechselbaren Uhrenquarz-Gehäuse).
Anders wäre auch die Speisung mit der Knopfzelle kaum machbar.
Insofern läuft die Uhr verdammt sicher mit einem 32,768kHz-Quarz. Die haben aber üblicherweise eher 20ppm als 50ppm.

Aber: (sehr wahrscheinlich) nur wenn das Gerät aus ist.
Also als Batterie-Backup-Uhr.
Läuft das Gerät, dann wird oft (=üblich) die Uhr von einem Timer bedient/hochgezählt, der aus dem Haupttakt kommt, hier also aus dem 8MHz-Quarz abgeleitet ist. Und der kann sehr gut 50ppm haben.

Anmerkung: 20 Sekunden/Tag sind 100ppm, das wird mit einem Quarz schwierig. Da kann man auch Software-Probleme vermuten. (Verbaselte Interrupts, falsch eingestellte Timer, Delay-Timer statt periodischer Timer: da summiert sich dann etwas variable Latenz über den Tag auf.)
#12
wäre m.E. notwendig. Wenn nicht so, wie dann?
#13
Sachsen / Schacht 235 "Weißer Hirsch" be...
Letzter Beitrag von Lennart - Heute um 12:29
Die Halden von Schacht 235 "Weißer Hirsch" befinden sich an der Hauptstraße zwischen den Ortsteilen Erla (Schwarzenberg) und Antonsthal (Breitenbrunn/Erzgeb.). Wie Schacht 318, der nur wenige hundert Meter entfernt ist, gehört auch die Lagerstätte "Weißer Hirsch" zum Wismut Objekt 08. Im Abbauzeitraum von 1948 bis 1959 wurden 747,4 t Uran gewonnen.


Die Halden erreicht man, wenn man den Ortsteil Erla in südwestlicher Richtung verlässt. An der Abfahrt nach Bermsgrün fährt man vorbei und sieht kurz nach der Brücke linkerhand einen steilen Waldweg. Diesem folgt man eine Weile lang und stellt dann das Auto seitlich ab. Auf der Halde wird werktags Schotter gewonnen, ein Besuch sollte auf ein Wochenende gelegt werden. Das Parken ist an mehreren Stellen entlang des Weges möglich, ich habe z.B. relativ weit unten angehalten.

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Der gesamte Weg ist ungefähr einen Kilometer lang. Danach sieht man eine Abzweigung. Rechts befindet sich die Einfahrt auf das Gelände. Es gibt nur eine Kette als Sicherungsmaßnahme, vermutlich um ein Befahren zu verhindern. Zäune oder Verbotsschilder gibt es keine. Bei meinem Besuch wurde das Gelände von Spaziergängern, Mineraliensammlern und Motocross-Fahrern aufgesucht.

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Nach dem Betreten wird einem das ganze Ausmaß klar: Halden so weit das Auge reicht. Ein ganzer Fuhrpark inklusive schwerem Gerät zeugt von der andauernden Schottergewinnung. Von oben sieht man auch die ungefähr parallel verlaufende Straße (und Bahnstrecke) nach Antonsthal.

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Das Thema "Fundmöglichkeiten" ist so eine Sache für sich. Grundsätzlich kann man dort allerhand finden, jedoch gilt wie auch bei Schacht 318: ohne empfindliches Messgerät wird es schwer. Zufallsfunde sind natürlich immer möglich. Das folgende Stück lag z.B. offen herum, sogar in der Nähe der Einfahrt:

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Trotzdem war ich von den eingeschränkten Fundmöglichkeiten etwas überrascht. Die Raysid-Karte gibt einen Überblick über die Ortsdosisleistung auf dem Gelände. Wichtig: es handelt sich nicht um eine korrekt ermittelte ODL in einem Meter über dem Boden, sondern direkt in Bodennähe. Link zu der Karte weiter unten.

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Wie man sehen kann, ist die ODL weitestgehend unauffällig. Von wenigen Hotspots mal abgesehen. Bei Impulsraten von 100-300 CPS (Raysid) habe ich an einigen Stellen etwas gegraben. Häufig findet man kleine und unansehnliche Fragmente von Uraninit. Der Großteil davon ist derb und ohne ersichtliche Blasenstruktur. Mineralogisch also eher uninteressant und den Kraftakt beim Graben nicht wert.

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Etwas verwunderlich sind auch offenporige Schlackensteine, die man ab und zu findet. Sowas kenne ich aus Helbra. Eine merklich erhöhte DL konnte man nur an einem Exemplar feststellen, das habe ich aber nicht fotografiert. Im direkten Kontakt einstellige µSv/h.

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Wo sollte man also am besten suchen? Bei Schacht 318 war meine Einschätzung noch, dass die Suche in den überwachsenen Bereichen lohnenswert ist. Hier habe ich die gegenteilige Erfahrung gemacht. Die überwachsenen Hänge waren Zeitverschwendung, wohingegen man in den angeschnittenen Bereichen häufiger Hotspots lokalisieren konnte. Das ist im Grunde auch logisch. Die Raysid-Karte sollte man mit Vorsicht genießen, da die Schottergewinnung zu einer ständigen Veränderung der Halde führt.

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Der einzige "besondere" Fund wurde bei den blauen Punkten gemacht. Es handelt sich um einen kleinen Reicherzklumpen mit ordentlicher DL. Fundort war der seitliche Wall zur Straße hin. Unter den Pflanzen kann man das gegrabene Loch erkennen:

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Lange habe ich mich mit dem Stück nicht beschäftigt, nur kurz abgespült und mal in ~ 150 mm Entfernung gemessen. Die Seite, wo sich die Pechblende-Adern erkenne lassen, zeigt Richtung Boden. > 10 µSv/h wird vom Automess angezeigt. Auf die Entfernung ist das nicht wenig.

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Fazit:

Die Halden von Schacht 235 sind einen Besuch wert. Auch wenn die Fundmöglichkeiten begrenzt sind, werden durch den fortlaufenden Anschnitt immer neue Schichten freigelegt. Darüber hinaus ist die Landschaft idyllisch und der Ausblick grandios. Wenn man dort nicht fündig wird, kann man sein Glück bei Schacht 318 versuchen. Durch die Höhenunterschiede kann man leider zwischen den beiden Halden nicht ohne Weiteres hin und her wechseln, trotz der geringen Entfernung. Der Fällbachschacht (Schurf 23) ist auch nicht weit entfernt.



Quellen u. Links:

https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Schwarzenberger%20Kuppel/Antonsthal/Schacht%20235%20%28Wei%C3%9Fer%20Hirsch%29

https://de.wikipedia.org/wiki/Wismut_Objekt_08

https://raysid.com/map/#16-12.77454-50.50628-hybrid-raysid_doserate-1-sv-cps-global

https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,2107.0.html

Bücher:

https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,302.45.html (siehe Antwort #45 / Infos im Buch auf S. 179)



#14
Zitat von: ullix am Heute um 11:19Der einzige Zeitgeber ist der "8.000 MHz" Quartz

Und Du meinst, dass dieser 8-MHz-Oszillator auch im ausgeschaltenen Zustand läuft und die Zeitbasis für die Uhr aus der Knopfzelle bereitstellt?
#15
Die Referenzzeit kommt von GeigerLog, welches die Zeit des Computers nimmt, auf dem es läuft. Die Zeit habe ich geprüft gegen die Atomzeit "Network time"(lässt sich innerhalb von GeigerLog machen) und sie stimmt innerhalb millisec überein. Damit ist für mich diese Referenzzeit "richtig".

Beim Loggen mit RadPro ruft GeigerLog das RadPro Kommando "GET deviceTime" auf, welches einen UNIX timestamp mit 1 sec Auflösung vom Device (bei mir GC-01) bekommt. Das Delta time-computer minus time-device ist dann recorded und geplottet als Clock Drift; im Beispiel auf Variable "Humid" .

Nach Datenblatt ist im ARM M3 eine RTC (Real Time Clock) integriert. Das ist attraktiv, da dann kein externer Chip benötigt wird und Kosten gespart werden. Natürlich benötigt diese eine Backup-Batterie. Und sie benötigt einen Zeitgeber. Der einzige Zeitgeber ist der "8.000 MHz" Quartz, aus dem durch Vervielfachung und Teilung die notwenigen Takte von 72MHz abwärts abgeleitet werden.

Damit hängt die Genauigkeit der Zeiten und somit auch der RTC von der Genauigkeit dieses Quartzes ab. Unter der Annahme, das alles billig sein muss, dürfte eher der schlechteste Quartz verwendet werden. Dieser hat nach Mouser 50ppm. Daraus rechne ich: 86400 sec/day * 50 ppm => 4.3 sec/day. Das ist ja ungefähr das, was ich gemessen habe!

Das kann man deutlich besser machen, aber auch deutlich schlechter. GQ's GMC counter sind bekannt für eine Drift von 20 sec/day! Das ist schon ziemlich ärgerlich schlecht. Und wie man sieht, geht es sogar bei halb so teuren Countern besser.

Stellt man zwischendurch die Uhr neu, kann es im Log zu einer Zeitumkehr kommen, was manche Auswertungen überhaupt nicht mögen. Deswegen kann man GeigerLog so konfigurieren, dass beim Loggen mit einem RadPro Device in einem Intervall <1h (Default 30min) die Device-Zeit gestellt wird, so dass eine Zeitumkehr stets zuverlässig vermieden wird.

Das Kommando zur Zeitstellung ist schnell. Es dauert nur ca. 3ms in der RadPro; bei GMC Countern ist es locker das 10fache!

Aber das geht nur, solange ich online bin, also per Kabel das Device mit GeigerLog verbunden habe. Ist das Device offline driftet die Clock! Dann besser erst wieder verstellen, wenn die Auswertung fertig ist :-).

 

#16
Wie errechnest Du das?
Übermittelt der GZ einfach immer die Uhrzeit und die wird mit der "echten" Zeit verglichen?


Der GC-01 hat ne Knopfzellen-Batterie drin, ich denke die Zeitbasis wird von einem extra 32-kHz-Quarz kommen? Vielelicht auch gleich im Prozessor integriert? Jedenfalls gibts soetwas im STM32G070CB, der im BOSEAN FS-600 verbaut ist: https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php?msg=22064 , wie das bei dem chinesischen Clone-Prozessor ist, weiß ich nicht.
#17
Strahlenschutz / Aw: Dosisleistung beim Kibotu
Letzter Beitrag von NoLi - Heute um 09:59
In der RSO (Radiosynoviorthese) werden zur Behandlung entzündlicher Gelenke ausschliesslich Betastrahler eingesetzt. Im Fall des Handgelenks wird dies vermutlich Erbium-169 (Er-169) mit einer Halbwertszeit von 226 Stunden sein. Eventuell käme auch Rhenium-186 (Halbwertszeit 89 Stunden) in Betracht.
Seltener kann ich mir Yttrium-90 vorstellen (Halbwertszeit 64 Stunden), weil dieses Radionuklid eigentlich nur für große Gelenke wie das Knie verwendet wird.
Die injizierten Aktivitäten liegen in der Regel zwischen 400 MBq und 700 MBq, im Falle des Knies werden 1 GBq gespritzt.
Technetium-99m kann man völlig ausschliessen, weil dieses Radionuklid ein reiner Gammastrahler mit diskreter Linie ist. Der Radiacode-102 wird auf die vom Handgelenk ausgehende Bremsstrahlung angesprochen haben; da diese aber kein Spektrum, sondern ein Kontinuum aufweist, hat sich das Gerät ein mutmaßlich passendes Radionuklid ausgesucht.

Norbert
#18
Ein Test der Clock Drift ergab, dass mein FNIRSI GC-01 (CH32F103C8) 3.5 sec pro Tag zu schnell läuft. Der 8.000 MHz Quartz dürfte wohl für die Genauigkeit verantwortlich sein. Laut Mouser gibt es die von 5 bis 50 ppm. Ein Low-cost counter wie der GC-01 dürfte wohl auch nur einen Low-cost Quartz bekommen, und 50ppm sind so ungefähr das, was ich sehe.

Nicht doll, aber auch nicht schlecht, insbesondere, da die wenigstens doppelt so teuren GMC Counter eine typische Drift von 20 sec/ day (!) haben.

Was ist denn die Erfahrung mit anderen, RadPro fähigen Countern bzgl. Clock Drift?

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#19
Der Effekt von Gamma oder Betastrahlung auf ein Handy-Kamerasensor.
#20
Zitat von: silfox am 27. April 2024, 21:17Anbei eine Zusammenstellung von Erfahrungen aus dem Vergleich von u.a. GM-Zählrohr und RC-103
I saw that you're not detecting the 32kv peak. It shouldn't be. Perhaps there is some defect, in such cases it is necessary to write to support@rdiacode.com and send the device for diagnostics.