Strahlenspür- und Verstrahlungsmeßgerät SV500

Begonnen von DG0JN, 09. März 2019, 19:03

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NoLi

Zitat von: DL8BCN am 27. Juli 2023, 15:29Dieser Martin Wagner schreibt auf seiner Page:
>>Die interne, sehr unempfindliche Gammasonde fehlt, was nicht viel ausmacht. Diese gibt es extra für 200 Euro zusätzlich, falls Sie in Regionen mit extrem hoher Strahlung reisen wollen.<<  :rofl:
So kann man es auch sehen...
Was auch nicht der Wahrheit entspricht, denn die "interne" Gamma-Sonde hat zwei Zählrohre: eines für den Niederdosisleistungsbereich (sehr empfindlich), eines für den Hochdosisleistungsbereich (wenn der Messbereich des NDL-Messbereiches überschritten ist).
Die Aussensonden dienen nur zur Messerweiterung (ipm) neben der eigentlichen Dosisleistungsmessung.

Typische Verarsc.... der Kunden!

Norbert

vobs

Hallo zusammen,

ich möchte zwei kleine Bastelprojekte für den SV-500 vorstellen, die evtl. zum Nachbau anregen:

1. Ein einfachen, mittels 3D-Druck erstellten Adapter, um den SV-500 mit C-Zellen ("Baby") zu betreiben, denn in dieser Bauform besitze ich mehrere Akkusätze.

Die Konstruktion ist denkbar einfach: Ein einseitig geschlossenes Rohr, in dessen geschlossenem Ende sich zwei parallele Schlitze befinden, um den Minuspol der Zelle mit der Feder des Batteriehalter zu verbinden, wie im 1. Bild (Adapter_C2D_CAD.jpg) dargestellt. Durch die Schlitze wird von außen ein u-förmig gebogener Streifen dünnes Kupferbronzeblech geschoben, wie im 2. Bild (Adapter_C2D_Rueckseite.jpg) am rechten Ende des Adapters erkennbar ist. Im Inneren des Rohres werden die freien Enden des Blechstreifens zur Mitte hin umgebogen. Sie sollten nicht auf dem Boden des Teils aufliegen. Durch die Federwirkung der Bronze wird der Minuspol der Batterie elektrisch kontaktiert, wie im 3. Bild (Adapter_C2D_Innen.jpg) erkennbar.

2. Ein Netzteil, untergebracht im originalen Batteriegehäuse des SV-500

Basierend auf einem kleinen AC/DC-Wandlermodul (Meanwell IRM-03, 3,3V) mit nachgeschaltetem 2,5V-LDO (XC6206) wurde eine kleine,einseitige Leiterplatte entworfen, die leicht außermittig in den Batteriehalter des SV-500 eingesetzt werden kann.
Das 4. Bild (SV500_mit_Netzteil.jpg) zeigt den SV-500 mit eingesetztem Netzteil.
Auf dem 5. Bild (Netzteil.jpg) ist das komplette Netzteil dargestellt.
Das 6. Bild (Netzteil_offen.jpg) zeigt das geöffnete Netzteil. Die Leiterplatte trägt eine Schraubklemme, einen isolierten Sicherungshalter, das Netzteilmodul, eine stromkompensierte Drossel, einen kleinen Elko, das Federelement zur Kontaktierung des Pluspols des Batteriehalters und ganz links ein einfaches 3D-Druckteil, welches die Leiterplatte in der Hülse des Batteriehalters führt.
Das letzte Bild (Netzteil_offen_Unterseite.jpg) zeigt die Unterseite der Leiterplatte vor welcher sich als Berührschutz ein leer Streifen FR4-Leiterplattenmaterial befindet.

Der Masseanschluss erfolgt über einen dünnen Kupferbronze-Blechstreifen, der in eine Öse ausläuft, welche durch die Kabelverschraubung gegen den Deckel des Batteriehalters gedrückt wird. An diesen Blechstreifen wurde ein kurzes Stück Leitung gelötet und Schrumpfschlauch isoliert. Diese Leitung wurde auf die Massefläche der Leiterplatte gelötet, nahe bei dem LDO-Spannungsregler, der sich als SMD-Bauteil auf der Lötseite der Leiterplatte befindet.

Grüße,
Volker
 
Grüßle, Volker

Henri

Zitat von: vobs am 26. August 2023, 13:57Hallo zusammen,

ich möchte zwei kleine Bastelprojekte für den SV-500 vorstellen, die evtl. zum Nachbau anregen:

Hallo Volker,

herzlich willkommen hier, und schön, dass Du Dich angemeldet hast und Deine Basteleien mit uns teilst!

In Bezug auf den Netzspannungs-Adapter: Du verwendest ja dafür einen Euro-Stecker (ohne Schutzleiter), das Gerät entspricht dann also der Schutzklasse 2 und müsste also eine doppelte/verstärkte Isolierung aufweisen, um der VDE zu entsprechen. Und der Meanwell-Wandler, hat der ausreichende Isolationseigenschaften, um für Schutzklasse 2 Verwendung zu finden? Erlaubt der Hersteller das? Oder ist er nur zum Einbau in Geräte der Schutzklasse 2 (also vollisoliertes (Kunststoff-)Gehäuse gedacht?

Wenn Dir ein Draht aus den Anschlussklemmen rutscht oder der Wandler Probleme macht, hast Du sonst ja evtl. Netzspannung auf dem Metallgehäuse des SV-500, wobei dann wegen des fehlenden Schutzleiters nicht mal die Sicherung auslöst, höchtens der Fehlerstromschutzschalter, wenn man einen im Stromkreis hat.

Ich bin bei solchen Sachen lieber vorsichtig und nehme ein fertiges Steckernetzteil und speise dann nur die Schutzkleinspannung in das Gerät ein. Und wenn die Bude abbrennt, bin ich zumindest nicht schuld, sondern der Steckernetzteil-Hersteller  ;D

Viele Grüße!

Henri

vobs

Hallo Henri,

danke für die Begrüßung! Eine kurze Vorstellung folgt noch, aber ein kleiner Hinweis sei mir an dieser Stelle gestattet: Als Elektrotechnik-Ingenieur mit Schwerpunkt Energietechnik, glaube ich zu wissen, was ich mache :-)

Zitat von: Henri am 26. August 2023, 15:33In Bezug auf den Netzspannungs-Adapter: Du verwendest ja dafür einen Euro-Stecker (ohne Schutzleiter), das Gerät entspricht dann also der Schutzklasse 2 und müsste also eine doppelte/verstärkte Isolierung aufweisen, um der VDE zu entsprechen.
Naja, wenn ich meinen Aufbau mit kommerziellen Geräten der Schutzklasse II vergleiche, wie z.B. HiFi-Komponenten, kann ich keinen großen Unterschied erkennen. Aber genau aus diesem Grund werde ich diese Bastelei mit Sicherheit nicht kommerziell vermarkten.

Zitat von: Henri am 26. August 2023, 15:33Und der Meanwell-Wandler, hat der ausreichende Isolationseigenschaften, um für Schutzklasse 2 Verwendung zu finden?
Er kennzeichnet diesen jedenfalls als Schutzklasse-II-konform.
Zitat von: Henri am 26. August 2023, 15:33Erlaubt der Hersteller das? Oder ist er nur zum Einbau in Geräte der Schutzklasse 2 (also vollisoliertes (Kunststoff-)Gehäuse gedacht?
Das ist jetzt nicht Dein Ernst oder? Nenn' mir bitte eine Vorschrift, die "vollisolierte (Kunststoff-)Gehäuse" vorschreibt. Nach meinem Wissen wird lediglich eine doppelte Isolation vorgeschrieben.

Aber ich denke nicht, dass das hier diskutiert werden muss, denn aus gutem Grund habe ich keine ausführliche Nachbauanleitung veröffentlicht sonden will mit den Bildern meines Aufbaus nur eine Anregung geben. Es spricht nichts dagegen, eine dreiadrige Anschlussleitung zu nutzen und das Gehäuse mit dem PE zu verbinden -- dabei aber bitte die einschlägigen Richtlinien beachten und den PE nicht über Steckkontakte führen. Nur das Batteriegehäuse zu mit dem PE zu verbinden, wäre also hier nicht ausreichend. 

Grüßle,
Volker
Grüßle, Volker

DG0MG

Wow, das sieht professionell aus - danke fürs Zeigen!
Hast Du den SV500 dann auch im Dauerbetrieb laufen?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

vobs

Hallo DG0MG,
Zitat von: DG0MG am 27. August 2023, 11:01Wow, das sieht professionell aus - danke fürs Zeigen!
Hast Du den SV500 dann auch im Dauerbetrieb laufen?
Danke! Freut mich, dass das kleine Projekt gefällt! Nein, ein Dauerbetrieb des SV-500 ist nicht vorgesehen. Da gibt's sicherlich geeignetere Geräte, die loggen können oder eine (richtige) Schnittstelle besitzen.

Die Konstruktion ist eigentlich nur meiner Bequemlichkeit geschuldet. Der Betrieb über Akkus ist lästig (einmal vergessen das Gerät auszuschalten und schon ist wieder (mindestens) eine NiMh-Zelle Schrott, da tiefentladen). Und den Geigerzähler über das (modifizierte) Batteriekabel am Labornetzgerät zu betreiben ist mir auch zu lästig (ganz abgesehen von der Fehlermöglichkeit, wenn die Spannung falsch eingestellt wird).

Grüßle,
Volker
Grüßle, Volker

Henri

Zitat von: vobs am 26. August 2023, 17:59Aber ich denke nicht, dass das hier diskutiert werden muss, denn aus gutem Grund habe ich keine ausführliche Nachbauanleitung veröffentlicht sonden will mit den Bildern meines Aufbaus nur eine Anregung geben.

Na ja, irgend jemand, der keine Elektro-Fachkraft ist, wird über kurz oder lang diesen Beitrag lesen und das ggf. nachbauen, wenn es Gefallen findet. Man kann ja auf den Fotos eigentlich alles Wesentliche erkennen. Dann ist vielleicht noch dieser Meanwell-Wandler gerade nicht erhältlich, es wird ein Ersatztyp ausgewählt und der hat aber nicht die nötigen Isolationseigenschaften.
Wenn schon mit Netzspannung was bauen, dann konsequent richtig, in diesem Fall doppelt bzw. verstärkt isoliert auf der Niederspannungsseite. Also vielleicht doch noch mal etwas dicken Schrumpfschlauch über alles, was Netzspannung führt.

Und dann müsste man vor Inbetriebnahme ja eigentlich noch eine Isolationsprüfung machen und den Berührungsstrom messen. Aber wer hat schon Zugang zu einem kalibrierten VDE-Tester? Allerdings haben viele Repair-Cafés sich mittlerweile einen zugelegt, aber ich kenne keines, das die Geräte regelmäßig zum Hersteller schickt.

Es muß einem halt klar sein, wenn man mit Netzspannung bastelt, dass keine Versicherung zahlen wird, wenn irgend ein Personen- oder Sachschaden durch das Gerät entstehen sollte.

Viele Grüße!

Henri

vobs

Zitat von: Henri am 28. August 2023, 00:12Na ja, irgend jemand, der keine Elektro-Fachkraft ist, wird über kurz oder lang diesen Beitrag lesen und das ggf. nachbauen, wenn es Gefallen findet. Man kann ja auf den Fotos eigentlich alles Wesentliche erkennen. Dann ist vielleicht noch dieser Meanwell-Wandler gerade nicht erhältlich, es wird ein Ersatztyp ausgewählt und der hat aber nicht die nötigen Isolationseigenschaften.

OMG! Die ganze Welt ist voller Gefahren! Hier werden unbedarfte Mitleser dazu animiert, sich nette Mineralien zu sammelen, die den Geigerzähler so lustig ticken lassen -- aber das ist ja kein Problem, denn die Inkorporation eines Alphastrahlers führt ja, im Gegensatz zu der absolut tödlichen Netzspannung von astronomischen 230V, nicht sofort zum Tod...

Aber ich kann Dich beruhigen: Ich werde zukünftig keine solchen gefährlichen Anregungen geben. Auch nichts mehr, wo man so gefährliche Werkzeuge benutzen muss, wie Messer, Säge, Bohrer, Hammer...

Zitat von: Henri am 28. August 2023, 00:12Und dann müsste man vor Inbetriebnahme ja eigentlich noch eine Isolationsprüfung machen und den Berührungsstrom messen. Aber wer hat schon Zugang zu einem kalibrierten VDE-Tester? Allerdings haben viele Repair-Cafés sich mittlerweile einen zugelegt, aber ich kenne keines, das die Geräte regelmäßig zum Hersteller schickt.
Dass Du bei Deinen angeblich so sicheren schutzisolierten Geräten auch die Schleifenimpedanz der Schutzerdung messen müsstest und diese auf den max. Kurzzschlussstrom auslegen musst, unterschlägst Du großzügig (auf die Probleme, dem SV-500 eine normgerechte Schutzerdung zu verpassen, habe ich ja bereits hingewiesen).

Meiner Meinung nach ist Halbwissen beinahe so gefährlich wie Unwissen!

Sorry, aber so langsam wird's lächerlich und ich werde mich zu diesem Thema nicht mehr äußern!

Grüßle,
Volker
Grüßle, Volker

Henri

Zitat von: vobs am 28. August 2023, 21:58Dass Du bei Deinen angeblich so sicheren schutzisolierten Geräten auch die Schleifenimpedanz der Schutzerdung messen müsstest und diese auf den max. Kurzzschlussstrom auslegen musst, unterschlägst Du großzügig (auf die Probleme, dem SV-500 eine normgerechte Schutzerdung zu verpassen, habe ich ja bereits hingewiesen).

Schutzisolierte Geräte haben keine Schutzerdung, und die Schleifenimpedanz hat der Elektriker hoffentlich gemessen, als er die Steckdose installiert hat.

Wie gesagt, ich würde dem SV500 auch keinen Schutzleiter-Anschluss verpassen, sondern einfach 3 V aus einem Steckernetzteil einspeisen.

Aber vielleicht lassen wir das Thema jetzt wirklich lieber, denn dies ist ja kein Elektriker-Forum   :D

Viele Grüße!

Henri

Radium

Moin,
Bei Kleinanzeigen ist ein SV500 mit SI8B Sonde für 150€ reingestellt worden. Lohnt sich das nicht eigentlich allein schon für das Zählrohr?
Geigerzähler: DP-66, FH 40 TV, IT-65, Szintillationszähler: RAM-63

NoLi

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/bw-messgeraet-strahlung-geigerzaehler-frieseke-wie-kugelfischer/2628661375-168-1853

Es fehlt das Innenzählrohr zur Dosisleistungsmessung, es fehlt die Beta-/Gamma-Sonde zur Niederdosisleistungs- und Kontaminationsmessung. Ob die SI8B-Sonde (nicht serienmäßig; Bastelequipment!) funktioniert, ist auch nicht ersichtlich. Auch die Textbeschreibung ist nebulös:
Zitat:
" Habe das Teil vor vor vielen Jahren aus Bundeswehr Beständen erworben. Wie auf den Bildern zu sehen scheint es zu funktionieren. Neue Batterien sind eingesetzt. Ich selbst kenne mich damit überhaupt nicht aus, und der Ernstfall ist glücklicherweise nie eingetreten."

Ob einem diese Teil 150 EUR wert ist, muß jeder selbst entscheiden.

Norbert

DL8BCN

Ich hatte mir das Angebot auch angeschaut. Da ich einen kompletten Gerätesatz habe, bin ich natürlich nicht interessiert. Mir ist aber auch sofort aufgefallen, das die wichtigsten Teile fehlen. Wenn das SI8B funktioniert, geht der Preis sogar noch ok, denke ich. Mir wäre das Risiko aber zu groß.

Radium

Das Problem ist wahrscheinlich, dass beim Versand das SI8B einen Abbekommt, da ist keine Schutzkappe zu sehen. Und aus Bundeswehrbeständen kann das auch nicht kommen, wenn die Sonde selbst gebaut ist. Und getestet hat er nur die Batteriekontrolle  :scratch_one-s_head:
Geigerzähler: DP-66, FH 40 TV, IT-65, Szintillationszähler: RAM-63

Jona

Hallo Zusammen,
bei meinen SV 500 gibt langsam die Beta-Gamma-Sonde den Dienst auf :to_take_umbrage:
Sie hat heute zwischendurch immer wieder viel zu hohe impulsraten angezeigt(bis 20000cpm) obwohl nichts strahlendes in der Nähe war.
Gibt es da irgendwo Ersatz-Zählrohre?
Viele Grüße
Jona

Radioquant98

Hallo Jona,

bist Du sicher, das es die Sonde ist und nicht die Elektronik?
Ich vermute eher die Elektronik bei solch alten Geräten.

Andere Frage: hast Du das Alurohr in Beitrag #226 selbst hergestellt? ich suche sowas mit Feingewinde als SEV-Gehäuse.

Viele Grüße
Bernd