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Iodtabletten zu verkaufen?

Begonnen von freakyguy, 25. Februar 2022, 17:03

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freakyguy

Hallo liebe Mitmenschen,

aufgrund der aktuellen Situation versuche ich für mich und meine Familie Jodtabletten zu besorgen.
Das einzige empfohlene Präperat:

Kaliumiodid Lannacher 65 mg,

ist leider überall abverkauft.
Wir, zwei erwachsene und ein Kind brauchen dringend Jodtabletten für den Ernstfall.
Da für jede Person 130 mg empfehlen werden, brauchen wir mindestens 6 Tabletten, am besten noch ein paar mehr falls die Belastung länger dauern würde.

Ich zahle gut! Den Versand und den Aufwand bezahle ich natürlich auch in Vorkasse!
Meine Daten gerne per PN.

Vielen vielen Dank!!

LG


Henri

Hallo,

ich verstehe Deine Sorgen. Aber Du musst auch bedenken: die für eine Iodblockade nötigen Iodmengen liegen etliche Größenordnungen über dem, was man normalerweise aufnimmt. Und Deutschland ist ja auch eher Iod-Mangelgebiet. Das heißt, gar nicht mal wenige haben Probleme mit der Schilddrüse, ohne dass das schon mal diagnostiziert worden ist. Man geht davon aus, dass durch die Iodprophylaxe bei einem havarierten Reaktor eine niedrige einstellige Prozentzahl der das Präparat einnehmenden Personen an einer entgleisten Schilddrüse innerhalb weniger Stunden sterben werden. Diese Gefahr steigt noch mit dem Alter. Aus diesem Grunde sollen Iodtabletten auch nicht ohne behördliche Anordnung genommen werden. Denn die Behörden wiegen ab, ob das Risiko einer geringen Radioiodaufnahme das der möglicherweise schweren Tablettennebenwirkungen übersteigt.

Im übrigen, in jeder Apotheke gibt es Kaliumiodid als Pulver, man bekommt es auch in Internet-Auktionshäusern in Pharma-Qualität. Wenn man keine präzise Waage hat, kann man auch eine größere bekannte Menge in Wasser lösen und die Wassermenge, die dann die 65 mg enthält, z.B. mit einer Spritze entnehmen. Das Pulver ist haltbar, die angemischte Lösung nicht. Der Bezug größerer Mengen Kaliumiodid kann problematisch sein, da es auch zur Herstellung bestimmter illegaler Rauschmittel verwendet wird.

Ihr solltet euch auf jeden Fall von eurem Hausarzt zu der Angelegenheit beraten lassen, bevor ihr "den Teufel mit dem Beelzebub austreibt".

Viele Grüße!

Henri


PS: Ist natürlich auch gut, vorher mal zu schauen, ob der Wind überhaupt zu einem rüberweht:  https://www.windfinder.com

ThomasS

Ich verkaufe Dir meine wenn Du willst.
Zum Selbstkostenpreis von 1€+Shipping. Only PayPal.
PM me for more details.
Solltest Du wissen: Wer über 40 ist, der nimmt diese Tabletten NICHT.

"Price is only an issue in the absence of value" - W. Buffett

DG6NFG

Hallo!

Ausverkauft sind die nur in D. Einfach mal eine holländische Versandapotheke bemühen - dort sind sie verfügbar, zu Preisen um 3€/Packung.

Lutathera-177

Eure Preise klingen erstaunlich niedrig, die Präperate zur Iodblockade kosten für gewöhnlich 10-20€

Idr "Lannacher" Kaliumiodid 65mg

Iodsupplemente mit 100/200 ug sind nicht geeignet.


DG6NFG

Das ist klar.
Aktueller Preis in Holland: Lannach Kaliumjodid 65mg: 2,05€ / 10er Packung

emanator

Hat mal jemand einen Link in Holland ?

DG6NFG

https://www.vitadvice.de/

Scheinen aber auch dort inzwischen ausverkauft zu sein.

Radiator

Hm, könnte man vielleicht einen Faden aufmachen, was man im Fall der Fälle täte? Mir fehlen irgendwie schon die Fragen, was passieren könnte, sonst würde ich es tun. Entweder es wird alter Dreck von Tschernobyl hochgesprengt, oder es geht ein aktives AKW hoch, oder es bricht ein Atomkrieg aus.

Sind denn wenigstens die ersten beiden Möglichkeiten beherrschbar oder auch vom Zufall abhängig? Wenn man hier knöcheltief durch Brennstabstaub stapft, helfen auch die jetzt ja flächendeckend vorhandenen FFP3-Masken nicht wirklich.

Ich habe glaube ich noch irgendwo zwischen Gelatinepulver und Gummi arabicum uralte Zutaten für Fotoemulsionen. Womöglich ist da Kaliumjodid dabei. Ich würde mich aber hüten, das auch nur anzufassen.

Docmorris hat eine komplett unbrauchbare Suche: Kaliumjodid 224 Treffer, und keine sinnvolle Möglichkeit das Ergebnis zu begrenzen.


Edit: Oh, gerade auf CNN und anderen Medien: Auf dem Gelände des Atomkraftwerks Saporischja ist nach Beschuß ein Feuer ausgebrochen. Muß ich wohl doch im Keller schauen.

TimLUV

Hast du schon mal auf der Seite der Strahlenschutz Kommission (SSK) oder der des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) nachgeschaut? Beim BfS kann man sich auch ein paar hilfreiche Broschüren zukommen lassen.

Henri

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz hat tolle Broschüren im Download und auch zum Zuschicken in Papierform (falls der Strom aus ist).

Ansonsten sehe ich es für mich persönlich so: Tschernobyl war eine spezielle Situation durch den graphitmoderierten Reaktor, der den radioaktiven Dreck sehr weit nach oben in die Atmosphäre geblasen hat, von wo aus er sich sehr weiträumig verteilen konnte. An Fukushima hat man gesehen, dass die Auswirkungen bei anderen Reaktortypen (im großen Maßstab betrachtet) eher lokaler bleiben. Ich denke, je nach dem wie der Wind steht, wird man zwar was abbekommen im ungünstigsten Fall, aber Deutschland wird nicht unbewohnbar werden. Also kein Grund zu unmittelbarer Panik. Aber man kann da tatsächlich nur wenig mehr gegen machen als auf längere Frist weit wegzuziehen oder die Folgen zu akzeptieren, wenn es etwas mehr geworden sein sollte.

Was den Atomkrieg betrifft: da braucht man sich nicht drauf vorbereiten, denn dann ist es definitiv und für alle vorbei. Mit Glück erspart einem ein nahegelegener Treffer dann das Dahinsiechen an Strahlenkrankheit und Hunger.

Von zu Hause abhauen sollte man sich auch gut überlegen, weil man dem Wind kaum davonfahren kann. Die Stoffe schlagen sich beim Durchzug der "Wolke" irgendwann am Boden nieder, wodurch die direkte Inkorporationsgefahr dann sinkt. Aber wenn man unterwegs ist, bekommt man eine ganze Menge davon ab. FFP3-Masken sind eine prima Sache, und kontaminationssicher verpackte Trinkwasser- und Lebensmittelvorräte natürlich. Es ist wichtig, so wenig Sr-90 aufzunehmen wie möglich, weil dieses im Gegensatz zum Cs-137 den Körper nicht mehr nennenswert verlässt (sehr hohe biologische Halbwertszeit). Cs-137 bleibt in den Muskeln, ist also knochenmarkfern im Gegensatz zum Sr-90, und wird auch rasch wieder ausgeschieden. Radioiod zerfällt sehr schnell, für Menschen unter 45 Jahren kann eine Schilddrüsenblockade (auf behördliche Anweisung!) in Betracht kommen, für Menschen über 45 bringt sie keinen Vorteil mehr aufgrund der reduzierten Strahlenempfindlichkeit der Schilddrüse in höherem Alter.

Wenn man Strahlung in Lebensmitteln bestimmen möchte, muss dies ggf. in einem erhöhten Strahlenuntergrund stattfinden. Das heißt, man kommt nur mit Bleiburg und Gammaspektrometer sinnvoll weiter und muss dieses auch sehr gut vor Kontamination schützen.

Bei FFP3-Masken ist wichtig, dass man sie oft wechseln kann, denn die radioaktiven Stoffe bleiben ja im Filter hängen, man hat dann eine recht große und flächige Dosisleistung direkt an der Haut. Wiederverwenden ist da halt auch nicht drin, wie bei Covid. Also noch ein Grund, möglichst nicht vor die Tür zu gehen, solange die Partikel sich nicht am Boden abgesetzt haben. Schuhe sollten dann auch nicht mehr mit in die Wohnung.

Außerdem würde ich in jedem Fall auf die Behörden hören. Es gibt meteorologische Vorhersagemodelle, die anhand der Messnetzdaten verifiziert und präzisiert werden, und Leute, die die Lage und die möglicherweise erforderlichen Maßnahmen einschätzen können auf einer pragmatischeren Grundlage, als sie vielleicht der Einzelne bei unklarer Informationslage haben mag.

Nun hoffen wir aber das beste und bleiben schön optimistisch!!

Viele Grüße!

Henri

Radiator

Ich sehe das auch ähnlich, daß man sich auf das Schlimmste ohnehin nicht vorbereiten kann, und das was an Vorbereitung möglich ist wie Jodtabletten, nur einen Spezialfall abdeckt, der nur mit geringer Wahrscheinlichkeit überhaupt oder alleinig eintritt.

Bei uns wurde gestern im Haus unangekündigt das Wasser abgestellt, so daß ich mir mit dem Wasser aus dem gerade aufgefüllten Tank der Kaffeemaschine die Zähne putzen mußte. So ähnlich muß sich ein Atomkrieg auch anfühlen.

crash

Zitat von: Radiator am 04. März 2022, 20:12
Ich sehe das auch ähnlich, daß man sich auf das Schlimmste ohnehin nicht vorbereiten kann, und das was an Vorbereitung möglich ist wie Jodtabletten, nur einen Spezialfall abdeckt, der nur mit geringer Wahrscheinlichkeit überhaupt oder alleinig eintritt.

Bei uns wurde gestern im Haus unangekündigt das Wasser abgestellt, so daß ich mir mit dem Wasser aus dem gerade aufgefüllten Tank der Kaffeemaschine die Zähne putzen mußte. So ähnlich muß sich ein Atomkrieg auch anfühlen.

Ein Atomkrieg ist nicht ganz so krass, wie das, was du durchmachen musstest... :)) Kleiner Scherz aber das musste jetzt sein  :)
Wer viel misst, misst viel Mist!

Henri

Zitat von: crash am 22. März 2022, 09:52
Zitat von: Radiator am 04. März 2022, 20:12
Ich sehe das auch ähnlich, daß man sich auf das Schlimmste ohnehin nicht vorbereiten kann, und das was an Vorbereitung möglich ist wie Jodtabletten, nur einen Spezialfall abdeckt, der nur mit geringer Wahrscheinlichkeit überhaupt oder alleinig eintritt.

Bei uns wurde gestern im Haus unangekündigt das Wasser abgestellt, so daß ich mir mit dem Wasser aus dem gerade aufgefüllten Tank der Kaffeemaschine die Zähne putzen mußte. So ähnlich muß sich ein Atomkrieg auch anfühlen.

Ein Atomkrieg ist nicht ganz so krass, wie das, was du durchmachen musstest... :)) Kleiner Scherz aber das musste jetzt sein  :)


Na ja, die Leute denken dran, sich einen Geigerzähler zu kaufen, aber viel Sinnvolles kommt schon davor: Flaschenwasser, Essen, das man ungekocht essen kann, eine improvisierte Komposttoilette und Händedesinfektion, Einweg-Geschirr, ein stromnetzunabhängiges Analog-Radio (Smartphone zählt nicht), immer greifbares Notgepäck...

Eine Woche ohne Strom heißt auch eine Woche ohne Leitungswasser heißt auch eine Woche ohne Klospülung. Man kann sich vorstellen, wie die hygienischen Verhältnisse in kürzester Zeit sind, gerade in Großstädten...

crash

Zitat von: Henri am 22. März 2022, 15:58
Na ja, die Leute denken dran, sich einen Geigerzähler zu kaufen, aber viel Sinnvolles kommt schon davor: Flaschenwasser, Essen, das man ungekocht essen kann, eine improvisierte Komposttoilette und Händedesinfektion, Einweg-Geschirr, ein stromnetzunabhängiges Analog-Radio (Smartphone zählt nicht), immer greifbares Notgepäck...

Eine Woche ohne Strom heißt auch eine Woche ohne Leitungswasser heißt auch eine Woche ohne Klospülung. Man kann sich vorstellen, wie die hygienischen Verhältnisse in kürzester Zeit sind, gerade in Großstädten...

Du hast natürlich völlig recht, daher habe ich auch gleich dazu geschrieben, dass das ein Scherz sein soll.
Man sollte darauf vorbereitet sein.
Wer viel misst, misst viel Mist!