Postkarten mit Radium brom. Papier

Begonnen von Kermit, 20. April 2023, 11:00

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Kermit

Hat jemand eine Idee oder bestenfalls eine Erklärung warum auf einigen alten Fotopostkarten das Papier mit der Bezeichnung "Papier Radium Brom." gekennzeichnet ist? Die Frage beschäftigt mich schon eine ganze Weile...

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Informationen zur Verwendung von Brom bzw. Bromhaltigen Verbindungen für Fotopapiere oder auch sogenannte Baryt Fotopapiere findet man im Netz. Zum Schlagwort "Papier Radium Brom." findet man zwar Postkarten und Einträge in Datenbanken wie hier:

https://nat.museum-digital.de/objects?&sv=radium+brom

aber keine Erklärung, was damit gemeint ist.

Radium bromatum oder Radiumbromid ist auch ein Begriff aus der Homöopathie, aber ob das damit was zu tun hat, habe ich noch nicht herausgefunden.

Die Postkarten stammen aus der Zeit um 1900 bis 1920 herum, manche sind koloriert. Ein paar Exemplare habe ich testweise mal erworben und versucht, daran irgendetwas "Strahlendes" nachzuweisen, habe aber nichts feststellen können. Auch bei längerer Messzeit (1-2h) mit einem Pancake bzw. Kontaminationsmonitor war nichts "Spannendes" zu finden. Ein Gammaspektrum zeigt auch nichts Auffälliges.



Banev

Zitat von: Kermit am 20. April 2023, 11:00Hat jemand eine Idee oder bestenfalls eine Erklärung warum auf einigen alten Fotopostkarten das Papier mit der Bezeichnung "Papier Radium Brom." gekennzeichnet ist?

Nach meiner Kenntnis war »Radium Brom« nur ein Markenname der Firma Photochemie Berlin. Es dürfte sich dabei aber um ein normales (aber wohl recht gutes) Bromsilber-Fotopapier gehandelt haben, das keinerlei Radiumverbindungen enthielt; für ein Fotopapier wäre das wohl auch irgendwie kontraproduktiv. Den Namen hat man möglicherweise gewählt, weil Radium damals einfach »in Mode« war.
Die Firma vertrieb damals auch noch ein anderes Bromsilberpapier unter dem Namen »Cello Brom«, bei dem mit einiger Wahrscheinlichkeit auch kein Cello im Spiel war ;)