RadiaCode-101 (радиакод-101, RadiaCode-102, RadiaCode-103)

Begonnen von DG0MG, 13. Februar 2021, 17:19

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opengeiger.de


Raddet

Zitat von: etalon am 11. Mai 2023, 10:51
Zitat von: opengeiger.de am 11. Mai 2023, 10:49Wie könnte man denn mit dem Radiacode eine Echtheitsprüfung von Gold machen? K-alpha ist doch bei 69keV, mit was könnt man das Au so zum "Leuchten" bringen, dass die K-Alpha Linie im 1024Bin Spektrum sichtbar rauskommt und sich nicht mit anderen Linien mischt?

Mit einem ausreichend potenten Betastrahler (Sr-90) ohne Gammaübergang...

...oder mit einer Neutronenquelle und einer Aktivierungsanalyse...  :D  :D

Im Allgemeinen geht es um fruchtbares und ungepflügtes Feld. Machen Sie einen Röntgenfluoreszenzanalysator am Knie ... Basiert nicht unbedingt auf dem RC101 ...

Es ist, als wäre es noch nicht passiert.

etalon

#1157
Zitat von: opengeiger.de am 11. Mai 2023, 10:56
Zitat von: etalon am 11. Mai 2023, 10:49Das sind die Röntgen-L-Linien und die 26,3 keV-Linie des Am-241 (nicht aufgelöst).

L-Alpha1 von Am liegt bei 14.62keV und L-Alpha2 bei 18.83keV, richtig?

Lalpha1 14,617 keV
Lalpha2 14,412 keV
Lbeta1 18,852 keV
Lbeta2 17,676 keV
Lbeta3 19,106 keV
Lbeta4 18,063 keV
Lgamma1 22,065 keV
Lgamma3 22,637 keV
...

EDIT: Hab nochmal genau nachgeschaut...

etalon

Zitat von: DL3HRT am 11. Mai 2023, 10:55Oder aber mit Am-241 "anleuchten".

Das wird nicht funktionieren. Zum einen sieht man bei ungünstiger Anordnung die Linien des Am und kann sie bei der Auflösung wohl eher nicht von den Gold-Xa-Linien trennen, zum anderen reicht die Energie nicht aus, um die Ka-Linien des Goldes anzuregen...

etalon

Zitat von: opengeiger.de am 11. Mai 2023, 10:57
Zitat von: etalon am 11. Mai 2023, 10:49Vieeeel zu schlechte Auflösung!

Wirklich? Warum eigentlich?

Schau dir doch mal an, wie dicht die X-Linien der verschiedenen Elemente beieinander liegen. Wie willst du die denn trennen um dann sagen zu können, welche Elemente enthalten sind?

DL3HRT

Zumindest haben es einige Leute ausprobiert: Beispiel

Klar ist die Auflösung nicht gut aber es lässt sich das Prinzip nachvollziehen.

opengeiger.de

Wenn es um den Falschgold-Nachweis geht, muss ich dann wirklich alle Linien aller Elemente auseinander halten können? Der Falschgold-Hersteller hat doch die Herausforderung dass sein Gold auch nach Gold aussehen muss, das schränkt ihn doch ziemlich ein, oder nicht? Er könnte z.B. ne Messing-ähnliche Legierung machen und das mit einer Oberflächenbehandlung noch etwas aufpimpen, aber im XRF Spektrum müsste sich das doch vom reinen Gold ganz gut unterscheiden lassen? Im Prinzip deutet doch jedes Spektrum, das nicht wie das Reingoldspektrum aussieht, was Falsches an, egal wie das Gemisch an Linien der Falschgoldlegierung aussieht. Oder täuscht das?

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Zitat von: DL3HRT am 11. Mai 2023, 11:58Zumindest haben es einige Leute ausprobiert: Beispiel

Klar ist die Auflösung nicht gut aber es lässt sich das Prinzip nachvollziehen.


Ja, genau dies Beispiel sollte man doch mit dem Radiacode auch hinbekommen!  :good:

Henri

Zitat von: opengeiger.de am 11. Mai 2023, 12:22Wenn es um den Falschgold-Nachweis geht, muss ich dann wirklich alle Linien aller Elemente auseinander halten können? Der Falschgold-Hersteller hat doch die Herausforderung dass sein Gold auch nach Gold aussehen muss, das schränkt ihn doch ziemlich ein, oder nicht? Er könnte z.B. ne Messing-ähnliche Legierung machen und das mit einer Oberflächenbehandlung noch etwas aufpimpen, aber im XRF Spektrum müsste sich das doch vom reinen Gold ganz gut unterscheiden lassen? Im Prinzip deutet doch jedes Spektrum, das nicht wie das Reingoldspektrum aussieht, was Falsches an, egal wie das Gemisch an Linien der Falschgoldlegierung aussieht. Oder täuscht das?


Beliebt bei Fälschern dürften Barren aus abgereichertem Uran mit dünnem Goldüberzug sein. Uran und Gold haben eine recht ähnlich Dichte (19,16 und 19,32; Messing nur ca. 8,5)  ;D

Mit XRF kann man nur die oberste sehr dünne Schicht analysieren. Dort wird ein Fälscher aber immer echtes Gold verwenden. Und für die Bestimmung des Goldgehalts bei Legierungen muss man einigermaßen zuverlässig quantitativ nachweisen können, das hat sicherlich auch seine Herausforderungen. Selbst wenn man Vergleichsmaterial besitzt.

Lennart

Zitat von: Henri am 11. Mai 2023, 12:49Beliebt bei Fälschern dürften Barren aus abgereichertem Uran mit dünnem Goldüberzug sein. Uran und Gold haben eine recht ähnlich Dichte (19,16 und 19,32;

In der Industrie mag abgereichertes Uran billiger als Wolfram sein, eine Privatperson (Fälscher) wird wohl trotzdem letzteres bevorzugen  :D

Peter-1

Thema Gold
Bei einem Edelmetallhändler wird Schmuck oder sog. Altgold mit einem Gerät XRF geprüft. Aber nicht nur an der Oberfläche ! Ich war selbst dabei als ich eine mit Punze gestempelte "Goldene Uhr" verkauft habe. Ohne Einwilligung, dass an einer Stelle eine Feile angesetzt wird um den Untergrund auch zu messen, wäre kein Verkauf möglich gewesen. Ich bekam nach 10s die Analyse der Elemente. Tolles Gerät.
Gruß  Peter

etalon

Zitat von: DL3HRT am 11. Mai 2023, 11:58Zumindest haben es einige Leute ausprobiert: Beispiel

Klar ist die Auflösung nicht gut aber es lässt sich das Prinzip nachvollziehen.


Ja sicher, aber nicht für die K-Linien der schweren Elemente. Alles >59 keV läuft halt da nicht mehr. Und wenn die Au Ka-Linie bei 69 keV liegt, dann muss man halt mit den L-Linien vorlieb nehmen...

Zitat von: opengeiger.de am 11. Mai 2023, 12:22Wenn es um den Falschgold-Nachweis geht, muss ich dann wirklich alle Linien aller Elemente auseinander halten können? Der Falschgold-Hersteller hat doch die Herausforderung dass sein Gold auch nach Gold aussehen muss, das schränkt ihn doch ziemlich ein, oder nicht? Er könnte z.B. ne Messing-ähnliche Legierung machen und das mit einer Oberflächenbehandlung noch etwas aufpimpen, aber im XRF Spektrum müsste sich das doch vom reinen Gold ganz gut unterscheiden lassen? Im Prinzip deutet doch jedes Spektrum, das nicht wie das Reingoldspektrum aussieht, was Falsches an, egal wie das Gemisch an Linien der Falschgoldlegierung aussieht. Oder täuscht das?

Wie @Henri schon schreibt, so ist da eher die unterschiedliche Dichte der diskriminierende Parameter. Und da würde ich als Fälscher Wolfram bevorzugen und das mit ner "dicken" Goldschicht überziehen. Mit der XRF bekommst du nur die obersten paar my gemessen, vor allem bei so schweren Elementen. Da siehst du dann von dem Wolfram gar nichts. Außerdem liegen die X-Linien von Elementen gleicher Dichte und ähnlichem Z sehr nahe bei einander. Die bekommst du mit der Auflösung deines Detektors nicht so getrennt, dass du W von Au unterscheiden könntest.

Das funktioniert in dem Beispiel ja auch nur, weil man weiß, was davor liegt. Ich wette mit dir, dass wenn man einen Blindversuch machen würde, da keiner über das Spektrum das richtige Element erkennen würde. Bei Elementgemischen schon zweimal nicht...

Raddet

Zitat von: Lennart am 11. Mai 2023, 12:58In der Industrie mag abgereichertes Uran billiger als Wolfram sein, eine Privatperson (Fälscher) wird wohl trotzdem letzteres bevorzugen  :D

Die einzige Hoffnung ist abgereichertes Uran. Sonst legst du versehentlich dein ganzes Geld in eine Tasche und – zack!..

Henri

Zitat von: Lennart am 11. Mai 2023, 12:58In der Industrie mag abgereichertes Uran billiger als Wolfram sein, eine Privatperson (Fälscher) wird wohl trotzdem letzteres bevorzugen  :D


Ja, leider!  ;)  Wolfram ist mit einer Dichte von 19,25 aber noch dichter am Gold als das Uran.

Viele Grüße!

Henri


PS: es gibt da so eine Anekdote aus dem Manhattan-Projekt, die ich mal irgendwo gelesen habe... Für ein Experiment wurde eine sehr dichte Abschirmung benötigt (wofür normalerweise Uran verwendet wurde), aber jemand hat aus Spaß auf den Anforderungsschein "Gold" geschrieben, weil das noch besser geeignet sei. Und ein paar Tage später kamen dann die stark bewachten LKWs direkt aus Fort Knox  :o

Über einen ähnlichen Vorgang habe ich einen Artikel gefunden, obwohl es da "nur" um 14.000 t Silber ging: https://www.americanscientist.org/article/from-treasury-vault-to-the-manhattan-project

Radiacode-101

Guten Tag, liebe Nutzer.

Wir möchten Sie darüber informieren, dass die in Zypern ansässige Firma Radiacode Ltd. mit der Produktion und dem Verkauf des neuen Radiacode 102 begonnen hat. Bei der Entwicklung dieses Modells wurden die bei der Herstellung des RadiaCode-101 identifizierten technischen Merkmale berücksichtigt.

Wir erklären Ihnen, was sich an dem Gerät geändert hat und was gegenüber dem bestehenden RadiaCode-101 verbessert wurde.

Liste der Verbesserungen, die im Radiacode 102 umgesetzt wurden:

- Änderungen am Gehäuse des Geräts. Das Gerät ist jetzt robuster und leichter für die Massenproduktion zu fertigen;

- Leichte Verbesserung des Auflösungsvermögens des Spektrometers. Beim Radiacode 102 beträgt es etwa 9-10% bei 662 keV, verglichen mit dem RadiaCode-101 mit 11-12% Auflösung;

- Höhere Empfindlichkeit gegenüber niederenergetischer Strahlung;

- Schaltungslösungen, die die Widerstandsfähigkeit gegen elektromagnetische Störungen und elektrostatische Entladungen erhöhen.

Wir möchten auch darauf hinweisen, dass aufgrund der neuen Schaltungslösungen der Stromverbrauch gestiegen ist. Dies führt zu einer Begrenzung des autonomen Betriebs auf 300 Stunden mit einer voll geladenen Batterie (im Vergleich zu 500 Stunden mit dem aktuellen RadiaCode-101).

Good afternoon, dear users.

We would like to inform you that the Cyprus-based company Radiacode Ltd has started the production and sale of the new Radiacode 102. This model is designed with the technological features identified during the production of the RadiaCode-101 in mind.

We will explain what has changed in the device and what has been upgraded from the existing RadiaCode-101.

List of improvements implemented in the Radiacode 102:

- Changes to the instrument's body. The device is now more rugged and easier to manufacture for mass production;

- Slight improvement in the spectrometer's resolving power. For Radiacode 102, it is approximately 9-10% at 662 keV, compared to RadiaCode-101 with 11-12% resolution;

- Higher sensitivity to low-energy radiation;

- Circuit solutions designed to increase resistance to electromagnetic interference and electrostatic discharges.

We would also like to note that due to the new circuitry solutions, power consumption has increased. This results in a limitation of autonomous operation to 300 hours on a fully charged battery (compared to 500 hours with the current RadiaCode-101).