Schneckenstein

Begonnen von DG0JN, 23. Juni 2019, 20:30

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DG0JN

Angeregt durch eine Fragestellung von Steffen zu einer Veröffentlichung unter

https://www.wismut.de/de/altstandorte_projekte.php?id=569&back=altstandorte_projekte.php%3Fyear%3D2004%26index%3D0

in der geschrieben wird:

"So liegt im Bereich der Zufahrtsstraße zum Besucherbergwerk Grube Tannenberg durch die ehemalige Existenz von Uranerzbunkern eine erhöhte Umweltradioaktivität vor. Der Wanderweg zum Besucherbergwerk führt direkt über eine eingeebnete, aber nicht abgedeckte Erzhalde (GRS-Nr. 7744)"

habe ich mir heute selbst ein Bild vor Ort gemacht.

Ausgerüstet mit einem AS622 habe ich zuerst einige Runden auf der vermuteten eingeebneten Halde mit dem trostlos aussehenden Gleisoval gedreht und dabei in ca. 70 cm über dem Erdboden maximal 0,2 µSv/h feststellen können. Eigentlich hätte ich nach o.a. Zitat dort mehr erwartet. Ich hatte bei dieser Hitze auch keine Lust das Terrain in 50 cm Quadraten abzuschreiten.

So bin ich dann den beschriebenen Wanderweg (im Bild sichtbar neben dem Stammholzstapel) bergauf gelaufen und siehe da, dort stiegen die Werte am Geigerzähler bis auf 0,4 µSv/h. Das im Waldboden sichtbare Gestein auf dem steil bergauf führenden Weg  hatte ca. Schottersteingröße. Nach ca. 200 m war ein Weiterkommen allerdings ohne Kettensäge wegen des noch nicht beräumten Windbruchs nicht mehr möglich. Da sollte man also warten, bis der "Sachsenforst" dort aufgeräumt hat.


DG0MG

Aha, sehr schön! Hast Du mal noch ein Foto des (jetzt) schmalen Wegs hinauf auf die Zentralschachthalde?

Zum Vergleich hier der "Weg", wie er vor 30 Jahren (1995) aussah, bis zu Wende war die Fläche ein Trainings-Ski-Hang der DHfK Leipzig.  Deshalb auch links der Lift, inzwischen nicht mehr vorhanden.

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Das weisse Auto ist übrigens @DG0JJ . Ich fuhr damals einen Trabi, der diese Steigung nicht aus eigenen Kräften hinauf geschafft hat.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Lennart

@DG0MG

Hier, kannst Du gerne neben Deinem Bild einfügen. Dann sieht man beide nebeneinander. Leider nicht der gleiche Blickwinkel...

Lennart

#4
Am vergangenen Sonntag habe ich zum ersten Mal den Schneckenstein besucht und dort die Objektivabdichtung meiner Kamera getestet - das Wetter schwankte nämlich zwischen strahlendem Sonnenschein und apokalyptischem Starkregen  :)

Zentralschacht / Schacht 347

Vorher hatte ich mich bei @DG0MG informiert, ob sich ein Besuch aus "radiologischer Sicht" noch lohnt. Empfehlung war u. a. die große Zentralschachthalde, die man direkt über diesem Beitrag hier sieht. Wirklich rekultiviert hat man die scheinbar nicht. Wenn man sich mein Video mit den historischen Satellitenaufnahmen anschaut, kann man nur die Konturierung erkennen, die zwischen 1965 und 1975 erfolgte, um eine Nachnutzung als Skipiste zu ermöglichen.

Auf dem steilen Weg nach oben sieht man sofort: hier liegt offensichtlicher Abraum, kein Fremdmaterial. Die Gammazählrate spricht eine ähnliche Sprache.

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Kurz vor dem ersten Regenschauer wanderten einige Leute den Weg hoch und wieder herunter, um den Ausblick von oben zu genießen. Ich musste beim "Aufstieg" dreimal eine Pause einlegen. Nicht aus Luftnot - sondern weil ich von meinem Raysid "angeschrien" wurde. Die Pechblende lag sogar relativ oberflächlich, die entstandenen Ausgrabungslöcher habe ich anschließend natürlich wieder zugeschüttet. Bei dem größten Fund erkennt man sogar einen Hauch von Achat.

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Es handelte sich wohlgemerkt nicht um Brösel, sondern um vollwertige Mineralstufen mit Oberflächen-DL von ~ 100 µSv/h. Oben auf dem Plateau ging es dann weiter, wo schon die nächsten Hotspots warteten. Die bewachsenen Bereiche habe ich mir nicht einmal angeschaut, die besagten Hotspots lagen direkt auf dem Weg.

Ausgrabungsstelle auf Plateau siehe unterster Bildrand, Blick in Richtung Nordwesten:

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Hier sieht man die besagte Konturierung, Halde siehe Bildmitte (1965, 1975, 2025):

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Lennart

#5
Schneckensteinschacht / Schacht 241

Dieses Bild vom 11.09.2010 von "Festus" zeigt das Profil der Halde (Quelle siehe HIER):

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Die Halde bietet auf dem Plateau einen Aussichtspunkt, der im Jahr 2009 im Zuge der Konturierung und Rekultivierung entstanden ist. Einen Fundpunkt für (radioaktive) Mineralien stellt diese Halde nicht mehr dar, man hat die Hänge komplett mit Fremdmaterial überdeckt. Lustigerweise ist auf eben jenem Material die DL leicht erhöht (0,3 µSv/h). Oben am Aussichtspunkt misst man durchgängig < 0,15 µSv/h.

Aufnahmen aus 2008, 2010, 2025 / Halde siehe Bildmitte:

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Der Weg zum Aussichtspunkt:

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Ausblick in Richtung Süden / Vogtland und CZ:

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DL auf Plateau:

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Lennart

#6
Jugendschacht / Schacht 252

Die Halde des Jugendschachtes wurde zwischen 1965 und 1975 neu konturiert, es handelte sich ehemals um eine kleine Doppelspitzkegelhalde. Auch wenn die Halde nach damaligen Vorstellungen als rekultiviert gilt, so ist sie trotzdem noch als Fundstelle anzusehen - überdeckt hat man nichts. Der Bewuchs ist stärker ausgeprägt, als am benachbarten Zentralschacht. Teilweise musste man sich regelrecht durch das Unterholz kämpfen, einen komfortablen Weg nach oben gibt es, meines Wissens nach, nicht.

Hotspots sind eher rar, jedoch waren bereits auf dem Weg dorthin zwei oder drei zu finden. Wenn man doch etwas ausgräbt, ist es zumeist Pechblende.

Offensichtliches Abraummaterial:

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Kleiner Hotspot auf dem Plateau:

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Unterhalb der Halde befindet sich eine kleine Schutzhütte. Davor steht eine Infotafel, die auch den Uranbergbau in der Gegend kurz anschneidet. Selbstverständlich befindet sich wenige Meter von der Tafel entfernt ein Hotspot  :)

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