Kauf, Besitz und Entsorgung von Teststrahlern.

Begonnen von MSG, 21. Mai 2022, 22:56

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etalon

Zitat von: DG0MG am 22. Mai 2022, 19:43Stille Mitleser machen aus solchen halben Geschichten gerne ganze Geschichten, indem sie etwas dazuerfinden. Das ist wie stille Post. Ich war nicht dabei, aber ganz sicher hat der ebay-Käufer kein Uranglas, WIG-NAdeln, Glühstrümpfe oder Uhrenzeiger erworben, nach denen der TE explizit gefragt hat.
Vielleicht erzählst du besser die GANZE Geschichte.  :D


Nein, das war ein Radontrinkbecher mit Radiumpräparat. Damals hat man das Ding mit Wasser gefüllt und über Nacht stehen lassen, damit sich das Rn im Wasser anreichert. Das hat man dann getrunken. Die Aktivitäten dieser Ra-Präparate sind nicht wirklich gering (kBq- bis MBq-Bereich). Zudem sind diese alten Präparate oft bröselig, was natürlich noch zusätzliche Gefährdung bringt. Der arme Kerl wusste nicht, was er da gekauft hatte, aber er hat auf jeden Fall ne Story für seine Enkel...  :))  :D

Grüße Markus

NoLi

Zitat von: etalon am 22. Mai 2022, 20:06...
Ich denke, für aufgearbeitetes Th-232 gilt nicht die Zerfallsreihe, da diese in der kurzen Zeit nicht im Gleichgewicht sein kann. Für natürlich vorkommendes Th-232 indes schon.
...
:umnik2: Hmm, rund 25 Jahren nach Thoriumabtrennung sind ca. 90 % der Tochternuklide (bezogen auf die längerlebigen Radionuklide Ra-228 + Th-228, Halbwertszeiten 5,7 Jahre + 1,9 Jahre) nachgebildet, nach rund 50 Jahren sind es 99 %...


Siehe auch hier: https://www.ptb.de/cms/ptb/fachabteilungen/abt6/fb-61/611-aktivitaetseinheit/abgabe-von-aktivitaetsnormalen/thorium-und-uran-aktivitaetsnormale.html :

" Thorium-Aktivitätsnormale als Pulver

Das Ausgangsmaterial der pulverförmigen Thorium-Aktivitätsnormale ist reines Thoriumoxid (ThO2). Das Thorium wurde 1956 abgetrennt, daher sind in den Aktivitätsnormalen die Folgeprodukte des Th-232 (Ra-228, Ac-228, Th-228, ...) nahezu (bis auf 1 Prozent) im radioaktiven Gleichgewicht vorhanden. Eine Bestimmung eines möglichen Th–230–Anteils wurde nicht durchgeführt.

Abgegeben werden Aktivitätsnormale als pulverförmiges Thoriumoxid, abgefüllt in Tablettenröhrchen mit 10 g Inhalt. "

Norbert




etalon

Zitat von: NoLi am 22. Mai 2022, 22:18
Zitat von: etalon am 22. Mai 2022, 20:06...
Ich denke, für aufgearbeitetes Th-232 gilt nicht die Zerfallsreihe, da diese in der kurzen Zeit nicht im Gleichgewicht sein kann. Für natürlich vorkommendes Th-232 indes schon.
...
:umnik2: Hmm, rund 25 Jahren nach Thoriumabtrennung sind ca. 90 % der Tochternuklide (bezogen auf die längerlebigen Radionuklide Ra-228 + Th-228, Halbwertszeiten 5,7 Jahre + 1,9 Jahre) nachgebildet, nach rund 50 Jahren sind es 99 %...


Siehe auch hier: https://www.ptb.de/cms/ptb/fachabteilungen/abt6/fb-61/611-aktivitaetseinheit/abgabe-von-aktivitaetsnormalen/thorium-und-uran-aktivitaetsnormale.html :

" Thorium-Aktivitätsnormale als Pulver

Das Ausgangsmaterial der pulverförmigen Thorium-Aktivitätsnormale ist reines Thoriumoxid (ThO2). Das Thorium wurde 1956 abgetrennt, daher sind in den Aktivitätsnormalen die Folgeprodukte des Th-232 (Ra-228, Ac-228, Th-228, ...) nahezu (bis auf 1 Prozent) im radioaktiven Gleichgewicht vorhanden. Eine Bestimmung eines möglichen Th–230–Anteils wurde nicht durchgeführt.

Abgegeben werden Aktivitätsnormale als pulverförmiges Thoriumoxid, abgefüllt in Tablettenröhrchen mit 10 g Inhalt. "

Norbert





Nun, ich weiß nicht, wann das Th für Schweißelektroden oder Glühstrümpfe abgetrennt wurde. Bei letzteren könnte es aber schon ne Weile her sein. Dann hast du dir deine Frage ja selbst beantwortet, was allerdings die Grenzwerte nicht besser macht und damit die Freigrenzen zu deinen Ungunsten verschiebt.  :unknw:

Grüße Markus

NoLi

Zitat von: etalon am 22. Mai 2022, 22:39...
Nun, ich weiß nicht, wann das Th für Schweißelektroden oder Glühstrümpfe abgetrennt wurde. Bei letzteren könnte es aber schon ne Weile her sein.
...
Weder bei Schweisselektroden noch bei Glühstrümpfen steht ein Herstellungsdatum drauf. Ist doch aber eine bescheuerte Regelung mit den zwei Freigrenzen von Thorium. Es sei denn, man betrachtet dieses "Problem" nicht als Problem, sondern als normale Konsumgüter.
Ich kannte Schlossereien, die hunderte thorierter Elektroden unterschiedlicher Maße und Thoriumgehaltes (bis 4 %) in ihrem Bestand hatten.

Norbert