Thermolumineszenz-Dosimeter und Auswertegerät RDC IIIA /RDC IIID

[dave_one]

Hm... auf der Seite steht, dass die Filmdosimeter eingestellt worden sind? Auch erscheinen die Ganzkörperdosimeter sehr aufwändig im Bezug auf die Auslese-Geräte. Nicht vergleichbar mit dem kompakten RDC III oder den britischen Armband-Version aus den 80ern (Auswertgerät nutzte Clansman Funkgerätebatterie mit 24V). Ich meinte also Geräte, mit denen man feldmässig (und auf Kommunalebene) auswerten kann. Gerne mit mobilen Einrichtungen, die notfalls auch mit 12V betrieben werden können. Wahrscheinlich war die Technologie aber zu ungeau / anfällig, das es in diese Richtung nichts mehr gibt?

[NoLi]

Hm... auf der Seite steht, dass die Filmdosimeter eingestellt worden sind?

Das stimmt, Filmdosimeter gibt es nicht mehr, weil es nur noch zwei Hersteller auf dem Markt gab (Kodak und Agfa), wovon einer Anfang 2020 die (Dosimeter)Filmproduktion einstellte und sich unsere Aufsichtsbehörden nicht nur alleinig auf den letzten Anbieter verlassen wollten. Daher die Umstellung von Dosimeterfilmen auf Thermoluminiszenz(TLD)Dosimeter und Optisch Stimulierte Luminiszenz(OSL)Dosimeter.

Auch erscheinen die Ganzkörperdosimeter sehr aufwändig im Bezug auf die Auslese-Geräte. Nicht vergleichbar mit dem kompakten RDC III oder den britischen Armband-Version aus den 80ern (Auswertgerät nutzte Clansman Funkgerätebatterie mit 24V).

Die Aufwändigkeit ist der unteren Nachweisgrenze, den Vorschriften des Mess- und Eichgesetzes und den PTB-Bauart-/Konformitätsvorgaben geschuldet.

Ich meinte also Geräte, mit denen man feldmässig (und auf Kommunalebene) auswerten kann. Gerne mit mobilen Einrichtungen, die notfalls auch mit 12V betrieben werden können. Wahrscheinlich war die Technologie aber zu ungeau / anfällig, das es in diese Richtung nichts mehr gibt?

Die militärischen Ausführungen sind für höhere bis hohe Dosisbelastungen ausgelegt...da kommt es beim Kampfeinsatz bei der Messgenauigkeit auf ein paar mSv bis ein paar 10 mSv nicht so darauf an. Hier wird unterscheiden zwischen
- geringer Dosisbelastung (noch voll kampffähig)
- mäßiger Dosisbelastung (noch bedingt kampffähig)
- hoher Dosisbelastung (nicht mehr kampffähig bis zur Lethalgrenze)
Aber die Bundeswehr sowie andere NATO-Armeen haben in den letzten gut 30 Jahren wegen den friedensstiftenden Auslandseinsätze, unter anderem in Kampfgebieten mit Einsatz von Uranmunition, dazu gelernt und das MIRION Dosimetersystem SOR/T (elektronische Dosimeter mit einer Dosisauflösung von 1 µSv) eingeführt, um auch geringe Dosisexpositionen dokumentieren zu können (hier geht es auch um mögliche Rentenansprüche bei nachträglich auftretenden Gesundheitsproblemen).

Norbert

[NoLi]

...
Es wäre super, wenn es robuste, einfach auslesbare Dosimeter gäbe, die ohne Batterie funktionieren und in grösseren Mengen im Krisenfall ausgegeben werden könnten, ähnlich der Typen, die vom Personal in Krankenhäusern benutzt werden.

Gibt es bei Amazon.com für den Zivilschutz- und Katastrophenfall:

RADTriage Dosimeter Model50 Dosimeter & selbstanzeigende Sofortalarm-Dosimeter, praktisch nicht zerstörbar, manipulationssicher, sehr zuverlässiges und robustes Notfalldosimeter
https://www.amazon.com/-/de/dp/B00W48WLVC?

Norbert

[dave_one]

Ja, die Idee ist gut, nur ist es leider nur für sehr heftige Dosen geeignet, und verfällt nach nur 2 Jahren Lagerzeit. Da finde ich diese älteren Thermolumineszenz-Dosimeter weit besser, wenn sie nur nicht so mechanisch empfindlich (Glasampullen) und radiologisch unempfindlich wären. 

Die MIRION Dosimetersystem SOR/T wären eine Alternative, benutzen aber ausser der speziellen 3V Lithium Knopfzellen die vorgehaltet werden und das benötigte Resetgerät (Batteriewechsel, EInstellungen) habe ich noch nicht gesehen. Da ist das in der Bucht erhältliche Canberra MRAD, das mit AAA Batterien funktionieren einfacher in der Wartung (allerdings grösser und schwerer sind).