DRG3-03 Szintillator

Begonnen von Radium, 08. September 2023, 22:39

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Radium

Moin, ich habe mir vor kurzem ein
Sowjetisches Szintillationsmessgerät bei eBay gekauft und es ist zwar empfindlich gegenüber meinem Radium-Strahler (Alte Uhrzeiger, laut FH 40 TV 5000 CPM), aber im Selbsttest geht der Zeiger nur halb bis zur Markierung auf die er gehen soll und das Messgerät zeigt ungefähr 15 mR/h als Hintergrundstrahlung an, was irgendwie auch nicht sein kann. In den empfindlichen Messbereichen geht der Zeiger an den Anschlag. Hat einer vielleicht einen Schaltplan oder eine grobe Idee, wodrann das liegen kann? Der Photomultipier ist ein FEU-85. Wird die Fotokathode im Spannungsfeiem Zustand durch Licht beschädigt?
Ich würde mich um Tipps freuen.
Geigerzähler: DP-66, FH 40 TV, IT-65, Szintillationszähler: RAM-63

DG0MG

Zitat von: Radium am 08. September 2023, 22:39und das Messgerät zeigt ungefähr 15 mR/h

Vielleicht fängst Du besser mal so an, dass Du uns das Gerät erstmal in ein paar Bildern vorstellst.

Dass unter dem Zeigerinstrument die Einheit "мкР/с", also Mikroröntgen/Sekunde steht, hast Du gesehen?
Der "Selbsttest" ist nicht etwa die Batterieanzeige?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Radium

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Radium

#3
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DG0MG

Zitat von: Radium am 08. September 2023, 22:39aber im Selbsttest geht der Zeiger nur halb bis zur Markierung auf die er gehen soll

Was ist das fürn schwarzes Kabel? Das verschwindet immer am Bildrand, ohne dass man sieht, wo es hinführt.
Wo kommt die Stromversorgung her?
Hat das Gerät ein Batteriefach? Wenn ja, welche und wieviele Zellen gehören rein?
Sind diese drin oder wird das Gerät anders versorgt?

Der obere Schalter hat ja wohl 3 Schaltstellungen: выкл. , пит., изм.
Das heißt: AUS, STROMVERSORGUNG, MESSUNG.
Wenn Du den Schalter auf пит. stellst, zeigt das Instrument also die Betriebsspannung an. Wenn die zu niedrig ist, dann ist der Zeiger halt zu weit links der Markierung. Muss also erstmal kein Fehler des Gerätes sein.

Zitat von: Radium am 08. September 2023, 22:39und das Messgerät zeigt ungefähr 15 mR/h als Hintergrundstrahlung an

Wie schon erwähnt, steht unter dem Instrument die Einheit "мкР/с", also "mkR/s", Mikroröntgen/Sekunde.
Wenn Dein Hintergrund 15 µR/s betragen würde, dann sind das (*3600)  54000 µR/h, oder etwa 540 µSv/h, das kann tatsächlich auch nicht sein. Deshalb die Frage: Wann (Schalterstellung) und wo (welche Skale) liest Du "15" ab?

Nehmen wir Bild IMG-20230910-190009.jpg:



Der Schalter steht auf "30", also gilt die UNTERE Skala.
Wenn Endausschlag 30 ist, steht der Zeiger bei 2,5 µR/s, und das, obwohl irgendein Strahler vor dem Sensor liegt. 2,5 µR/s sind etwa 90 µSv/h. Kann das sein? Was liegt da vor dem Szintillator?

Ich vermute, dass das Gerät wie vorgesehen arbeitet, aber zur Verwendung in höheren Strahlenfeldern vorgesehen ist.

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Radium

Das Schwarze Kabel ist die Stromversorgung, das hat ein eingebautes 12 V Netzteil. Die Spannungsanzeige bleibt immer auf dem gleichem Wert, egal, ob ich das Gerät mit 9 oder 14V betreibe, und den sehr hohen Strahlungswert zeigt das Gerät selbst ohne Prüfstrahler und Kristall an. Der Strahler(2 Uhrzeiger) ist nicht besonders stark. Das Gerät zeigt immer so einen hohen Wert an, der Zeiger geht also nie auf null zurück(außer man dreht den ,,Nullen"Regler, aber wenn man dann wieder auf die Null einstellen Schaltstellung geht geht der Zeiger ins Minus)auch wenn keine Strahlung vorhanden ist.
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Radium

#7
Zitat von: DG0MG link=msg=23941Ich vermute, dass das Gerät wie vorgesehen arbeitet, aber zur Verwendung in höheren Strahlenfeldern vorgesehen ist.

Und dabei habe ich mir einen Szintillator gekauft, da die normalerweise empfindlich sind. >:(  :(
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DG0MG

Weisst Du, was das für ein Szintillationsmaterial ist?
Bestimmt kein NaI(Tl).
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Radium

Das ist so ein weißes Stück Plastik, meines Wissens nach ein durchsichtiges Plastik, in das mit silber versetztes Zinksulfid ist. NaI(Tl) ist das nicht. Diese Amerikanischen Geräte aus den 50 ern haben solche Kristalle drin, die sind dann aber oft durch Feuchtigkeit zerstört.
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Radium

Moin, ich suche einen Schaltplan für einen Sowjetischen DRG3-03/ДРГ3-03 Szintillator, da meiner kaputt ist und eine Reparatur ohne Schaltplan leider ziemlich aussichtslos ist. Ich wäre für jegliche Hinweise, wo man einen finden kann sehr dankbar.
Gruß Fiete
Geigerzähler: DP-66, FH 40 TV, IT-65, Szintillationszähler: RAM-63

DG0MG

Zitat von: Radium am 16. September 2023, 23:29ich suche einen Schaltplan für einen Sowjetischen DRG3-03/ДРГ3-03 Szintillator

Schau mal hier:


"скачать" heisst herunterladen.

Der Schaltplan des DRG3-03 ist nicht mit in dem PDF, obwohl im Inhaltsverzeichnis angegeben. Vielleicht sind die Geräte ja sehr ähnlich.

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Radium

Zitat von: DG0MG am 17. September 2023, 08:26
Zitat von: Radium am 16. September 2023, 23:29ich suche einen Schaltplan für einen Sowjetischen DRG3-03/ДРГ3-03 Szintillator

Schau mal hier:


"скачать" heisst herunterladen.

Der Schaltplan des DRG3-03 ist nicht mit in dem PDF, obwohl im Inhaltsverzeichnis angegeben. Vielleicht sind die Geräte ja sehr ähnlich.

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.
Das hatte mir der Ukrainische Verkäufer auch schon geschickt, die Geräte haben leider bis auf den Namen kaum Gemeinsamkeiten, der ДРГ3-02 hat noch eine Miniatur Röhre in der Hochspannung, meiner hat nur Transistoren. Trotzdem vielen Dank.
Gruß Fiete
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Radium

Habt ihr noch Ideen, was man mit dem Teil noch machen kann? Wegschmeißen wäre mir zu schade, dafür war mir das zu teuer. Leider ist das Gerät ja auch so unempfindlich, das kann nicht mal die Hintergrundstrahlung anzeigen.
Gruß Fiete
Geigerzähler: DP-66, FH 40 TV, IT-65, Szintillationszähler: RAM-63

Henri

Zitat von: Radium am 19. September 2023, 21:18Habt ihr noch Ideen, was man mit dem Teil noch machen kann? Wegschmeißen wäre mir zu schade, dafür war mir das zu teuer. Leider ist das Gerät ja auch so unempfindlich, das kann nicht mal die Hintergrundstrahlung anzeigen.
Gruß Fiete

Der kleinste Skalenstrich in der empfindlichsten Einstellung (also 0,1 µR/s) entspricht 3,6 µSv/h. Damit wirst Du wirklich nicht viel anfangen können.

Schau doch mal, ob Du einen passenden NaI(Tl) oder CsI(Tl) Kristall findest. Wenn das Gerät in Ordnung ist, kannst Du es damit deutlich aufwerten. Im Moment sind die Online-Plattformen leider ziemlich leergefegt bzw. man bekommt nur noch Hochpreisiges.

Vielleicht lohnt sich ein netter Brief an Scionix Holland mit der Bitte um einen Rest CsI(Tl). In der Vergangenheit war diese Firma Amateurbastlern gegenüber sehr aufgeschlossen und hilfsbereit. Das wird zwar ein bißchen was kosten, aber eventuell ist das noch im Rahmen. Der Zustand des Materials ist ja fast egal.

Auch eingekapselte NaI(Tl) Kristalle, die etwas Wasser gezogen haben und dadurch gelb und trübe geworden sind, lassen sich durchaus noch für einfache Zählaufgaben verwenden, wenn es auf genaue Ergebnisse nicht ankommt. Vielleicht wird so was mal günstig angeboten.


Ansonsten kannst Du an den Fotomultiplier noch eine lichtdichte Flasche anschließen und mit Schweppes Tonic Water füllen. Dann hast Du einen Flüssig-Szintillator. Das Ergebnis wird nicht berauschend sein, aber es ist ein hübscher Versuch. Oder Du nimmst destilliertes Wasser und weist damit die Cherenkov-Strahlung von kosmischen Myonen nach. Je nach Lage der Anordnung wird sich die Zählrate ändern.

Alternativ könnte man natürlich die gesamte Elektronik vorsichtig ausbauen und "für später" beiseite legen und das Gehäuse für einen Eigenbau-Geigerzähler nutzen. Das Gehäuse ist optisch ja schon recht ansprechend.
Auf https://www.theremino.com/de/hardware/inputs/radioactivity-sensors findet man weiter unten "Das Ratemeter – Maßnahme in CPM" - also eine Analoganzeige für den Theremino Geiger Adapter.

Viele Grüße!

Henri