Szintillator Sonde VA-S-968

Begonnen von Raven, 12. Oktober 2023, 09:21

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Raven

Ich hab nun endlich eine Szintillator Sonde auf den weg zu mir  :yahoo:
Es ist eine Typ 27 000 / VA-S-968, Hersteller ist "Robotron-Messelektronik Otto Schön"

Soweit ich das rauslesen konnte ist da ein M 12 FS 52 A SEV drin

Das Kabel bzw der Stecker hat 7 Kontakte, leider hab ich die Sonde noch nicht vor mir liegen für Fotos bzw mehr Details.

Kennt einer von euch die Sonde?

Mein Plan ist die zum "normalen" zählen und für die Spektroskopie zu nutzen.

DG0MG

In der Sonde ist noch ein Vorverstärker für das PMT-Signal, deshalb braucht sie +/- 12 V zusätzlich zur Hochspannung. Wenn die Sonde noch unverbastelt ist, würde ich das nicht rausreißen, evtl. findet sich ja auch mal ein passendes Messgerät dazu.

Zur Steckeranschlussbelegung hat hier schonmal jemand geforscht: https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewtopic.php?t=15249

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Raven

Die Geräte dazu sind leider ziemlich selten, und teuer dazu, aber so ein altes Gamma-Spektroskop wäre schon cool  ;D

Mein plan soweit wäre es entweder eine Art Adapter zu bauen der es mir ermöglicht die Sonde z.b. an mein RM5/1 anzuschließen, oder neue Innereien zu bauen, aber erstmal warten bis sie ankommt.  :)

Henri

Zitat von: Raven am 15. Oktober 2023, 18:45Die Geräte dazu sind leider ziemlich selten, und teuer dazu, aber so ein altes Gamma-Spektroskop wäre schon cool  ;D

Die Geräte waren leider für reine Zählaufgaben gedacht, soweit ich weiß. Vor ein, zwei Jahren habe ich das Grundgerät mit Sonde mal bei Ebay gesehen.
Ich habe auch so eine Sonde und tatsächlich alles rausgerupft, den Spannungsteiler neu aufgebaut (ich glaube, der war recht niederohmig??) und eine BNC-Buchse dran gemacht.

Die M12SF52A sind, soweit ich mich erinnere, für Spektroskopie grundsätzlich geeignet, aber meiner war schon so alt, dass ich damit keine gute Auflösung hinbekommen habe.

Außerdem hatte ich das Pech, dass mein Kristall Wasser gezogen hatte. Und als Ersatz braucht man einen mit Flansch, die sind aber nicht so leicht zu bekommen. Ich glaube, es gab Federn, die den PMT an den Kristall drücken. Ohne Flansch ist es schwierig, da was haltbares zusammenzubasteln. Bei mir ist eine Isolierband-Orgie draus geworden.

Für den Außeneinsatz ist die Sonde zu groß und zu schwer und schützt den PMT auch nicht ausreichend vor Bruch. Fürs Labor ist das Gehäuse aber sehr geeignet, weil es einen tollen MuMetall-Schirm hat.

Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen, dass Deine Sonde in besserem Zustand ist als meine (wird schon!)!  :good3:

Raven

Zitat von: Henri am 15. Oktober 2023, 19:20Die Geräte waren leider für reine Zählaufgaben gedacht, soweit ich weiß

Ich meine es gab auch ein Gamma-Spektroskop wo die Sonde angeschlossen werden konnte, aber sicher bin ich mir da nicht.

Ich hoffe auch das sich die Sonde für meine Vorhaben eignet, auf den Bildern sah der Kristall noch perfekt klar aus.  :)
Es bleibt spannend bis sie eintrifft, freue mich wie ein Kind vor Weinachten  ;D

Radioquant98

Die Sonden sind doch im Prinzip eigenstädige Geräte. Man muß halt die Polarität gegenüber der Masse beachten.
Ansonsten ist das nur ein SEV + Szintillator mit Impedanzwandler.

Viele Grüße
Bernd

Raven

Die Sonde kam heute endlich an, und der Kristall ist glasklar und ohne Risse  :yahoo:

Nun geht das basteln los  ;D

Henri

Ah perfekt!  :good2:

Wenn man die Platine entfernt, wäre sogar genug Platz für ein kleines HV-Modul und vielleicht sogar für einen Theremino Geiger Adapter. Viel Spaß damit!!

DL3HRT

Genauso habe ich das vor mehr als 10 Jahren einmal gebaut, damals noch für die PRA-Software. Ich habe ein Hamamatsu HV-Modul C4900 verwendet und noch ein paar Bauteile zur einfachen Signalaufbereitung für die Soundkarte. Das hat ganz gut funktioniert. Ich habe die Sonde allerdings nicht mehr hier.

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

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Raven

Einen genauen Plan hab ich noch nicht wie ich das Innere aufbauen werde, aber am besten so das ich die Sonde an RM5/1 oder Ludlum nutzen kann zum zählen, oder mit entsprechendem gerät dazu am PC für die Spektroskopie, wobei die tatsächlich Vorrang hat  :)

Henri

Zitat von: Raven am 16. Oktober 2023, 22:10Einen genauen Plan hab ich noch nicht wie ich das Innere aufbauen werde, aber am besten so das ich die Sonde an RM5/1 oder Ludlum nutzen kann zum zählen, oder mit entsprechendem gerät dazu am PC für die Spektroskopie, wobei die tatsächlich Vorrang hat  :)

Stimmt, Du bekommst ja bald einen Ludlum 3  :yahoo:

Das Tolle an Ludlum ist, dass man für praktisch jedes von deren Produkten den Schaltplan bekommen kann. Die allermeisten sind auf der Webseite direkt zum Download.

Du brauchst also Deine Sonde nur genau so zu verschalten wie die Ludlum-Sonden. Natürlich braucht jeder PMT-Typ aber einen individuell angepassten Spannungsteiler. Das heißt, wenn das Datenblatt ein Widerstandsverhältnis von z.B. 2-1-1-1-1-1-1-3,3-1 vorsieht, muss das auch so beschaltet werden, aber es ist egal, ob die ganze Widerstandskette nun einen Gesamtwiderstand von 12,3 kOhm oder 123 kOhm hat.
Außerdem sind ggf. Kondensatoren an den letzten Dynoden vorgesehen, die man auch nach PMT-Datenblatt bestücken sollte. Vor allem für die Spektrometrie sind die wichtig.

Und aus dem Aufbau der Ludlum-Sonde kannst Du dann den Gesamtwiderstand errechnen und Deinen Spannungsteiler entsprechend konstruieren. Dann ist sichergestellt, dass die HV-Erzeugung im Ludlum auch mit dem Strombedarf des Spannungsteilers klar kommt.

Eine zweite Sache ist die Höhe der Impulse, die der Ludlum ja verarbeiten muss. Die hängt von der Hochspannung, dem Lastwiderstand und der Anzahl Dynoden im PMT ab. Deine Sonde hat 12 Dynoden, was ordentlich Verstärkung bringt. Wenn das zu viel ist, dreht man die HV einfach runter.

Noch erwähnen möchte ich allerdings, dass die Ludlums in der Regel einen C-Connector für den Sondenanschluss haben. Wenn Du nicht sehr viel Geld für einen Aufsteck-Adapter ausgeben möchtest, wird es Dir nicht erspart bleiben, diesen gegen eine BNC-Buchse zu tauschen. Dafür muss man, wenn ich mich recht erinnere, das Gehäuse ein wenig nacharbeiten.

Es gibt übrigens Leute, die so einen Ludlum als HV-Quelle für die Spektrometrie verwenden (obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass die HV sehr sauber ist). Man baut sich dann einfach einen "Splitter", der das Signal über einen hochspannungsfesten Kondensator auskoppelt. Und kann es dann mit einer Handvoll Bauteile in eine Soundkarte einspeisen.

Viele Grüße!

Henri

Raven

Der von dem ich das Mod.3 bekomme restauriert mir das und Baut mir das auf BNC um  ;D

Ich hab zum Glück das Datenblatt zum PMT gefunden, ich denke das wird tatsächlich einfacher umzusetzen als ich dachte  :)

Eine kurze Frage noch, welche Koppelmedium wird empfohlen? Es ist zwar noch was drauf, aber was ich hab, hab ich.

Schonmal ein dickes Dankeschön an alle die helfen!  :)

(Anbei die PDF. Zum PMT)

DG0MG

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Henri

Zitat von: Raven am 17. Oktober 2023, 10:16Ich hab zum Glück das Datenblatt zum PMT gefunden, ich denke das wird tatsächlich einfacher umzusetzen als ich dachte  :)

Das hätte ich sonst auch noch gehabt  ;)

Das optische Kopplungs-Silikon ist an die Brechungs-Indizes der verwendeten Gläser angepasst, aber man bekommt es nur in großen Packungen, die dann ein Vermögen kosten.

Ich habe gute Erfahrungen mit ganz normalem klarem Silikonfett gemacht, wie man es z.B. im Baumarkt zum Schmieren in kleinen 15 ml Tuben bekommt (z.B. "Äronix Siliconfett"). Nur Silikonöl sollte man nicht nehmen, das kriecht einem im Laufe der Zeit weg.

Blasenfreies Koppeln ist sehr wichtig, aber nicht ganz trivial. Man kann das Ergebnis ja auch schlecht kontrollieren. Das Koppeln geht jedenfalls gut, indem man beide Flächen gründlich reinigt, danach auf nur eine Fläche einen kleinen (!), vielleicht maiskorngroßen Tropfen Silikonfett luftblasenfrei aufbringt und dann beide Flächen flach zusammenschiebt (Scherung). Die gesamte Fläche muss gekoppelt sein, aber die Schicht darf wirklich nur hauchdünn sein. Ich habe etliche Anläufe gebraucht, bis ich das hinbekommen habe. Man muss es jedenfalls langsam und sehr sorgfältig machen und genau beobachten, wie sich das Fett verteilt.

Raven

Ich bedanke mich nochmals für die Zahlreichen Antworten, bin jedes mal begeistert  :)

Werde mal im Baumarkt schauen was ich da kriege, zur not dann eben Online.

Mein Ludlum Spezi hat mir empfohlen mal 100MOhm Gesammtimpedanz der Dynodenkette als Startpunkt zu nehmen, dann geht's mal fleißig ans bestellen.  ;D