Schacht 318 bei Crandorf

Begonnen von Lennart, 31. Dezember 2023, 02:39

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Lennart

Der ehemalige Wismut-Schacht Nr. 318 befindet sich südlich von Schwarzenberg im Erzgebirge bzw. direkt westlich von Erla-Crandorf. Der Beginn der Abteufung war Juni 1950 und fällt somit in die Frühphase der Wismut. Die Teufe von 191 m und Gesamtausbeute von ca. 90 t Uranerz sind eher unspektakulär. Das spiegelt sich auch in den aktuellen Fundmöglichkeiten wider. Ich kann mir gut vorstellen, dass man mit einem "Chinazähler" hier komplett leer ausgeht.
Trotzdem lohnt sich ein Besuch. Neben lilafarbenem Fluorit bieten die Halden auch noch einen schönen Ausblick auf das Umland.

Mein eigentliches Ziel war jedoch der deutlich bekanntere Schacht 235 "Weißer Hirsch". Zwischen den beiden Haldenkomplexen liegen nur 300 m Luftlinie. Die früh einsetzende Dunkelheit und das extrem abschüssige Gelände verhinderten eine Besichtigung. Man sollte beide Orte getrennt mit dem Auto anfahren.

Eine gute Parkmöglichkeit befindet sich an der Breitenbrunner Straße bei 50.50347, 12.78151. Momentan läuft man jedoch Gefahr, sich dort im Schlamm festzufahren.

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Die Blickrichtung auf dem Foto ist ungefähr in Richtung Antonsthal. Zu den Halden geht es rechts die Steigung hoch. Der Eingangsbereich ist bei 50.50595, 12.78183 zu finden. Dort gibt es zwar ein verschlossenes Tor, das steht jedoch völlig frei und kurz danach kommt auch schon eine weitere (offene) Einfahrt. Zäune gibt es nicht, auch keine Verbotsschilder.

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Man sollte jedoch bedenken, dass das Gelände nicht verlassen ist. Nach der Einfahrt kommt man bei 50.50785, 12.78164 an zwei Lagerhallen vorbei. Dort liegen unter anderem größere Mengen Brennholz, die Gebäude werden also noch genutzt. Auch die Halde selbst wird zur Gewinnung von Schotter angeschnitten. Ob dies jedoch regelmäßig geschieht, weiß ich nicht. Möchte man neugierigen Blicken aus dem Weg gehen, sollte man den Besuch vielleicht auf ein Wochenende legen. Durch den Wald führen auch zahlreiche Trampelpfade zu den Halden, allesamt ziemlich steil.

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Auf dem Haldenplateau angekommen findet man einige alte Baufahrzeuge. Es gibt jedoch auch Hinweise auf kürzliche Aktivitäten, z.B. einen funktionstüchtigen Bagger und frische Reifenspuren.

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Neben den angeschnittenen Bereichen gibt es auch begrünte Hänge. Dort findet man jedoch auch Haldenmaterial unter der Grasnarbe.

Die ODL ist nur geringfügig erhöht, selten werden 0,3 μSv/h überschritten. Hotspots findet man durchaus, jedoch eher verteilt. Die am Anfang beschriebene Ausbeute von nur 90 t macht sich hier natürlich bemerkbar. Nicht nur mit Geräten aus China hat man Probleme. Auch "G" wie Gamma Scout bis "R" wie RadiaCode stoßen an ihre Grenzen. Besonders ohne eine Vorrichtung für die Bodensuche sind Rückenschmerzen vorprogrammiert. Selbst mit dem Raysid findet man großflächige Bereiche ohne nennenswerte Zählraten vor.

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Die Menge an Uranerz, welche mit dem Schotter zusammen auf Gleisbetten oder unter Straßen wandert, dürfte eher gering ausfallen.

Das vorhandene Erz ist aber recht hochwertig, zumeist findet man schwere Klumpen mit sichtbarer Pechblende. Die gezeigten Dosisleistungen sind natürlich zu hoch (RC-102 / aktuelle Firmware), jedoch fehlte für gescheite Messungen mit dem AD6 in einiger Entfernung die Zeit. Der Fluorit strahlt indes nur in der Sonne  :sun_bespectacled:

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Vielleicht folgen noch einige Detailbilder. Am Ende noch zwei Links mit weiteren Informationen.



Raysid Map (hab ich nur erweitert): https://raysid.com/map/#17-12.77897-50.50585-hybrid-raysid_doserate-0-sv-cps-global

Mineralienatlas: https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Sachsen/Erzgebirgskreis/Schwarzenberger%20Kuppel/Schwarzenberg/Erla-Crandorf/Schacht%20318

Lennart

#1
Viele Schönheiten waren diesmal nicht dabei, das wandert (mit Ausnahme von Bild 8) alles wieder auf die Halde. Das Stück auf Bild 5 u. 6 ist relativ potent, da misst man auf 40 cm noch etwas über 1 μSv/h mit AD6 und RC-102. Bei einer Größe von nur 3 x 4 cm dürfte der Urangehalt recht hoch sein.


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DG0MG

Ich war dort vor einigen Jahren mal und hatte einige Micromounts gefunden. Bei einem späteren erneuten Besuch mit RAYSID-Begleitung (daher auch die Spur in der Karte) hatte ich Probleme, die genaue Stelle wiederzufinden. Das gelang nach einiger Zeit der Orientierung dann doch noch, aber insgesamt hatte ich die Halde als ergiebiger in Erinnerung, als sie wirklich war. Vielleicht ist in den zurückliegenden Jahren auch Einiges von der Oberfläche abgesammelt worden.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Lennart

Zitat von: DG0MG am 28. Januar 2024, 20:26Ich war dort vor einigen Jahren mal und hatte einige Micromounts gefunden. Bei einem späteren erneuten Besuch mit RAYSID-Begleitung (daher auch die Spur in der Karte) hatte ich Probleme, die genaue Stelle wiederzufinden. Das gelang nach einiger Zeit der Orientierung dann doch noch, aber insgesamt hatte ich die Halde als ergiebiger in Erinnerung, als sie wirklich war. Vielleicht ist in den zurückliegenden Jahren auch Einiges von der Oberfläche abgesammelt worden.


An welcher Stelle bist Du denn fündig geworden? Ich hatte den Eindruck, dass die stark überwucherten Bereiche allgemein ergiebiger sind, als die frisch angeschnittenen.

DG0MG

Ich würde sagen, das war rechts Deines sechsten Bildes. Kann aber auch noch weiter rechts gewesen sein, wenn es noch so eine schräge Rampe gab.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Lennart

Zitat von: DG0MG am 28. Januar 2024, 21:40Ich würde sagen, das war rechts Deines sechsten Bildes. Kann aber auch noch weiter rechts gewesen sein, wenn es noch so eine schräge Rampe gab.

Die Rampe auf dem Bild Nr. 6 ist bei 50.50718, 12.78029 zu finden. Blickrichtung ist N bis NNW. Östlich und südöstlich von diesem Punkt habe ich auch die meisten Stücke gefunden, also decken sich unsere Erfahrungen.