Darf es etwas Radon sein? Der Radon-Mess-Thread

Begonnen von katze, 03. Januar 2020, 00:35

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DG0MG

Moderne Technik!  :unknw:

Also es werden OHNE ein speziell definiertes, abgeschlossenes Messvolumen zwei gleiche Pancake-ZR in gleicher Höhe in der Messatmosphäre angebracht. Eins davon derartig abgedeckt, dass es keine Alphas misst. Aus dem Unterschied der Zählraten wird auf die Radonkonzentration geschlossen.

Soweit habe ich das verstanden. Wo es dann um die Geometrien und Halbkugeln geht, hätte ich gern die Übersetzung gehabt.

Das klingt zumindest so, dass es mit Hobbymitteln machbar wäre. Wenngleich ich gerade keine zwei LND 7314 herumliegen habe  :blush: . Vielleicht zwei BETA1-1? Welche Empfindlichkeit an messbarer Radonkonzentration kann man erwarten?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Flipflop

Seite 20:

Abbildung 8 zeigt grafisch die Abfolge der 24-Stunden-Radonmessungen, die
über einen Zeitraum von 30 Tagen durchgeführt wurden, und zwar (a) mit der Methode unter Verwendung von zwei GM-Zählern (rot) mit Radonaktivität, berechnet nach den Gleichungen ((37) und (38)),
(b) mit dem Corentium-Monitor Nr. 1, bezeichnet als COR1 (blau), (c) dem Corentium-Monitor Nr. 2, bezeichnet als COR2 (grün), und dem
Mittelwert der beiden Corentium-Messwerte, bezeichnet als ACOR (schwarz). Bei Radonaktivitäten
von etwa 100 Bq/m3 (oder 2,7 pCi/L) verzeichnete GM1 etwa 62.300 ( ), β γ Zählungen
und GM2 etwa 67.800 ( ), , α β γ-Zählungen in 24 Stunden, was zu einer Netto-Alpha-
Zählrate von etwa 2,19 0,26 cpm ± führte, was im Wesentlichen mit der Beziehung (39) übereinstimmt.
Die Algorithmen zur Berechnung der Alpha-Zählrate (cpm) und der damit verbundenen Unsicherheit
aus den Rohdaten sind in Anhang 2 aufgeführt. Eine vollständige tabellarische Darstellung der GM- und COR-Daten
ist in Tabelle 3 zu finden.

Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Seite 21:

Abbildung 8. Sequenz von 24-Stunden-Messungen der Radonaktivität mit der GM-Methode (rot), dem handelsüblichen
Monitor COR1 (blau), dem handelsüblichen Monitor COR2 (grün) und dem Mittelwert ACOR der beiden handelsüblichen
Monitore (schwarz). Die Standardabweichung der Radonaktivitätskonzentrationen beträgt bei (a) GM
etwa 0,32 pCi/L, bei (b) handelsüblichen Messgeräten zwischen etwa 0,90 und 1,44.

Method to Measure Indoor Radon Concentration
in an Open Volume with Geiger-Mueller Counters:
Analysis from First Principles

https://www.scirp.org/journal/paperinformation?paperid=78810


Floppyk

https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/bundesamt-fuer-strahlenschutz-in-vielen-wohnungen-steigt-das-lungenkrebsrisiko_638f02f6-bfd5-4ae6-8d9c-4cf3585d18b6.html

Wenn die Gefährlichkeit von Radon so hoch ist und dessen Schädlichkeit und Auswirkungen bekannt sind, wieso schließt man nicht die Radon-Heilbäder bzw. Stollen?
Immerhin scheint der Besuche und die Häufigkeit nicht eingeschränkt zu sein. In den Feengrotten (Saalfeld/Thüringen) beispielsweise kann man Jahreskarten (196 €/a) zum Besuch des Heilstollens erwerben. Somit ist die Häufigkeit einer solchen Radoninhalation offenbar nicht begrenzt oder gar überwacht.
Gesund kann das doch nicht sein, zumal dort ganz andere Aktivitäten messbar sind. Für mich ist es unverständlich, wenn man solche Anwendungen mit Gesundheit bewirbt.
Übrigens - die Wörter "Radon", "Radioaktivität" und dergleichen sind in der Werbung nicht zu finden.

https://feengrotten.de/gesunde-stunde/

Kermit

Zitat von: Floppyk am 30. November 2025, 15:55Gesund kann das doch nicht sein, zumal dort ganz andere Aktivitäten messbar sind. Für mich ist es unverständlich, wenn man solche Anwendungen mit Gesundheit bewirbt.

Das Thema ist sehr komplex (ich hätte beinahe "hochkomplex" geschrieben)

Nur ein paar Ansätze:

1) definiere "Gesundheit" , ist das Abwesenheit von Krankheit oder Verlängerung des Lebens oder Veränderung einer chronischen Schmerzsituation?
(Tipp: frage dazu mal einen Tumorpatienten und seine Sicht darauf)

2) Die Radon-Bäder bieten sehr häufig eine Therapie an, das ist eine völlig andere Situation als das Arbeiten in einer Radonhaltigen Arbeitsumgebung

3) Die Frage ist immer noch in der Diskussion in diversen Fachgesellschaften (z.Bsp Baumwesen und Medizin), es gibt dazu noch keine abschließende Bewertung

4) Ein sich als gesund bezeichnender Mensch hat auch hier eine völlig andere Sichtweise, als ein akut oder chronisch unter einer Schmerzsituation leidender Mensch.

5) Denkansatz: Könnte es sein, das "Radon" ein schickes neues Geschäftsmodell ist? Oder sich zumindest gut dazu benutzen lässt?

und hier kurz ein link zum Radom-Therapiezentrum Bad Brambach:

https://www.saechsische-staatsbaeder.de/bad-brambach/radon/ihr-radon-und-therapiezentrum-bad-brambach/

hier steht klar Radon drin und auch noch etliches Wissenswertes mehr.


Kermit

Ich habe mal hier nachgelesen:

https://feengrotten.ticketfritz.de/Home/Hausordnung

Zitat:

"Die Luft in den Saalfelder Feengrotten weist eine geringe Spur Radon - ein natürlich vorkommendes Edelgas mit schwach radioaktiver Strahlung - auf. Diese sehr geringe Konzentration liegt deutlich unter den zulässigen Grenzwerten, so dass von ihr keine gesundheitsschädliche Wirkung für die Besucher – insbesondere für Kinder und Schwangere – ausgeht."

So wie ich das interpertiere, erheben die Feengrotten nicht den Anspruch darauf, als Radon-Heilbad zu fungieren.


DL3HRT

Es scheint, dass die Chinesen das Thema "Radon" für sich entdeckt haben. Der Markt wird allmählich mit immer neuen Radonmessgeräten geflutet, teilweise für unter 100 Euro. Das erinnert mich an das Aufkommen der billigen Geigerzähler. Es ist schwer, den Überblick zu behalten. Vor allem ist noch unklar, wie genau die Geräte messen. Auf jeden Fall brechen für die etablierten Produkte (RadonEye, Airthings etc.) schwere Zeiten an.


Flipflop

Ich habe mal mit meinem GQ600+ versucht an einen Teller mit U-Glasur je eine 10 Minuten Messung zu machen, 1X mit Alpha und einmal ohne, möglichst ohne das Gerät zu bewegen. Und habe das ein paar mal wiederholt. Und habe immer ein bisschen ein anderes Resultat bekommen. Und das mit der Idee später Radon zu messen. Ich vermute, es wird nicht so einfach.

In der Blauen Schrift von Prof. Dr. Henning von Philipsborn, und Rudolf Geipel, habe ich zum Thema Radon noch einen anderen möglichen Ansatz gefunden:

(Hoffe es ist der richtige Link)
https://www.wolkersdorfer.info/publication/pdf/stmugv_app000009.pdf

(Seite 159): Heute ist Aktivkohle zum Absorbieren von Radon das Sammel- und Messmedium für Gammaspektrometrie oder Flüssigszintillometrie. Exposimeter für Gammadetektoren enthalten 50 - 200g Aktivkohle in einer verschlossenen Dose. Diese wird vom Labor versandt. Vor Ort wird sie eine vorgeschriebene Zeit, gewöhnlich 72 h, geöffnet und in der radonhaltigen Luft exponiert, wieder verschlossen und ins Labor zur Auswertung eingesandt. Eine Exposition der Aktivkohle für mehr als 8 Tage ist wegen der Halbwertszeit von Radon von 3,8 Tagen nicht sinnvoll.

Dies bedeutet: 50 Bq/m3 Radon führen bei 100 g Aktivkohle in 72 Stunden zu einem Aktivitätsgehalt der Kohle von circa 6 Bq. Dies sei gesagt, um eine Vorstellung zu geben, welche geringen Aktivitäten gemessen werden müssen. Die Messzeiten belaufen sich im allgemeinen zwischen 0,5 und 4 Stunden.

Ich möchte mal einen Versuch starten, das müsste dann bei mehreren 10KBq/m3 mit dem RC gut zu messen sein.
Hat dies schon jemand hier probiert?