Allg.: Spectrum Hintergrund | Dauer der Messung

Begonnen von DocSchneida, 16. November 2025, 19:32

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DocSchneida

Frohsinn gewünscht,

Mal eine generelle Frage zu Spectren und den Hintergrund.
Ich möchte ein Spectrum aufnehmen und den Hintergrund abziehen. Wie lange sollte ich den Hintergrund aufzeichen im Verhältnis zur t probe. Macht es Sinn einen Hintergrund von 3 Tagen zu nehmen wenn die Probe als Bsp. 5 Stunden dauert? Oder sollten beide Messungen in etwa gleich lang sein? (und das Ganze für InterSpec)

Gruß Alex

NoLi

Zitat von: DocSchneida am 16. November 2025, 19:32...
Wie lange sollte ich den Hintergrund aufzeichen im Verhältnis zur t probe. Macht es Sinn einen Hintergrund von 3 Tagen zu nehmen wenn die Probe als Bsp. 5 Stunden dauert? Oder sollten beide Messungen in etwa gleich lang sein? (und das Ganze für InterSpec)
Wenn die Probe spektrometrisch quantitativ ausgewertet werden soll

- muß die Messzeit des Hintergrundes genauso lang sein wie die Messzeit der Probe.
- es macht keinen Sinn, einen 3-Tage-Hintergrund mit einer 5-Stunden-Probenmessung zu verrechnen.
- beide Messungen MÜSSEN GENAU gleich zeitlang sein!

Wenn Du die Proben aber "nur" spektrometrisch qualitativ auswerten willst, spielen die Messzeiten keine Rolle.

Grüßle
Norbert

DocSchneida

Danke Norbert,

Dann ist die Sache ja geklärt.

Alex

ABel

Hallo,

ich bin seit kurzem Besitzer eines RadiaCode 103G. Der erste Versuch ein Hintergrundspektrum aufzunehmen endete nach fast 5 Tagen mit einem Programmabsturz. Aktuell läuft ein 2ter Versuch.

Die orange Einfärbung des Spektrums schreitet von links nach rechts fort. Links kommt sie schneller voran, nach rechts dauert es immer länger. Sollte ich unbedingt so lange messen bis das ganze Spektrum orange eingefärbt ist?

Leider konnte ich bisher keine Erklärung dazu finden, nach welchem Kriterium diese Einfärbung erfolgt. Hat Jemand eine Erklärung dazu?

Gruß Andreas

NoLi

Für ein statistisch gesichertes Spektrum bedarf es einer gewissen Mindestanzahl an Zählimpulsen in den einzelnen Messkanälen. Der Kristall besitzt, wie übrigens alle Szintillationskristalle, seine größte Empfindlichkeit im Niederenergiebereich (linker Bereich im Spektrum); je höher die Gammaenergien (Richtung rechter Bereich des Spektrums) werden, desto unempfindlicher wird die Nachweisempfindlichkeit ("Efficiency") in den einzelnen Messkanälen; es braucht also auch wesentlich mehr Zeit, bis der rechte Spektrumsbereich diese Zählimpulsemindestanzahl erreicht hat.

Norbert

DocSchneida

Hallo ABel,

Wird doch ;D  Ich hätte aber das Messinterval für den Hintergrund nicht auf 10s sondern 1s gestellt. Nun braucht es 10x so lang. Wenn du jetzt aber ein paar Wochen das Diagramm laufen lassen willst, nur zu. Das geht aber auch ohne Rechner. Wenn du jetzt die Software beendest liest er beim nächsten Start alle Daten aus seinen Speicher aus und addiert die mit zu. So mein Wissen.

Alex

DG0MG

Zitat von: DocSchneida am Gestern um 13:26Ich hätte aber das Messinterval für den Hintergrund nicht auf 10s sondern 1s gestellt. Nun braucht es 10x so lang.

Das ist nicht so!
Die 10 Sekunden sind nur der Rhythmus, in dem die Software (sei es die Windows-Software oder Mobilgeräte-App) die Daten vom RadiaCode "abruft", um sie darzustellen. Man kann das auch problemlos auf z.B. 1 Minute stellen, ohne dass sich am Ergebnis etwas ändert. Nur wird dann das Diagramm nur noch jede Minute aktualisiert, man sieht also nicht mehr, wie sich ein Peak langsam aufbaut.

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DocSchneida

Ach watt. Also sind in diesem 60sek Interval trotzdem alle 1Hz Daten vorhanden wenn ich dich richtig verstehe? Issn da der Sinn solch eine Zeit zu nehmen? Die Verbindung zum PC od. App ist ja vorhanden...

Alex

DG0MG

Es macht keinen Sinn, aber man KANN. Außer vielleicht wenn die Verbindung über eine irgendwie "dünne" Datenverbindung läuft (z.B. Bluetooth über weitere Entfernung). Dann ist es natürlich sinnvoll, die Refresh-Rate zu verringern, um den Datenverkehr zu minimieren.

Es gibt bei der Spektrumsfunktion auch keine "1Hz-Daten". Jeder Quant, den der Kristall und dann der SiPM detektiert, wird entsprechend seiner Amplitude (und damit seiner Energie) einem der 1024 Kanäle zugewiesen und dessen Zählwert um eins erhöht. Dabei existiert keine untere Zeitauflösung außer der maximalen Impulsrate, die das Spektrometer verarbeiten kann. Zum PC/zur App übermittelt werden dann im Prinzip nur die einzelnen Zählwerte der 1024 Kanäle und vielleicht die Zeit, die seit Spektrumsbeginn vergangen ist. Der "Restart" eines Spektrums ist nichts anderes, als die Zählwerte aller Kanäle und die Zeit auf 0 zu stellen.

Das ist zumindest eine vereinfachte Beschreibung der Funktionsweise. Es wird dazwischen natürlich noch die Kanalnummer mit den Kalibrierfaktoren in eine Energie umgewandelt.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Harald der Strahler

Noch mal zum Hintergrundspektrum bei InterSpec...

Bei InterSpec macht ein längerer Hintergrund auf alle Fälle Sinn, aber nur wenn sich die Umgebungseinflüsse (Temperatur, Messgeometrie...) in den drei Tagen nicht ändern. InterSpec normiert (skaliert) die Zeit automatisch wenn du Hintergrund und Vordergrund hochlädst. Somit kannst du auch mit deinem 3-Tages-Hintergrundspektrum und einem 5 h - Spektrum quantitativ arbeiten.

Viele Grüße
[/quote]

ABel

Hallo,

hab von RadiaCode gerade erfahren, dass das Kriterium 25 Counts sind. Im anliegenden Spektrum-Auszug sind 25 Counts in 58:45:31 = 118,186.. µPulses/s und 4,73 µPulses/s entspricht 1 Count in dieser Zeit.

Warum das RadiaCode-Programm (unter Windows 11) bei mir hängen geblieben ist, hat man mir nicht mitgeteilt.

Ist das sicher, dass die Messung im RadiaCode weiter läuft wenn ich das Programm auf dem PC beende? Dazu hatte ich in der Doku nichts gefunden und ich will mir die laufende Messung nicht kaputt machen.

Gruß Andreas

DL3HRT

Zitat von: ABel am Heute um 08:02Ist das sicher, dass die Messung im RadiaCode weiter läuft wenn ich das Programm auf dem PC beende? Dazu hatte ich in der Doku nichts gefunden?!
Natürlich ist das so. Der PC dient nur zur Anzeige.

DocSchneida

Moin,
Laut https://www.radiacode.com/compare speichert der interne Speicher 1000h zwischen (41 Tage). Die Software fragt nach Neustart ob du den Inhalt anhängen möchtest oder eine neue Messung starten willst. Ich persönlich bin auf "BecqMoni" umgestiegen, musste mir allerdings einen neuen Bluetooth Stick kaufen. Zwei Ältere wollten nicht. Da kann man auch besser kalibrieren und die Daten zum Gerät übertragen. Leider unterstützt der RC nur 3 Cal. Werte. Ich hab aber irgendwo gelesen man bastelt schon dran.
Isotope werden automatisch erkannt.
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Gruß Alex

Alex

DG0MG

Zitat von: DocSchneida am Heute um 10:06Laut https://www.radiacode.com/compare speichert der interne Speicher 1000h zwischen (41 Tage).

Das bezieht sich aber auf die Dosisleistungs- bzw. Zählrate, nicht auf die Spektrumsfunktion. Also das, was man im "Charts"-Tab der App zu sehen bekommt. Man braucht also nur etwa 1mal im Monat den RadiaCode mit der App verbinden, um einen durchgängigen Verlauf der Dosisleistung zu loggen.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DocSchneida

Hallo Steffen,

Die Sache wird für mich immer undurchsichtiger. Also hier macht er mit dem Spectrum weiter bei neuer Verbindung. Hab es aber nur mal alle paar Stunden getestet und noch nicht über Tage. Also muss da eine zeitliche Grenze irgendwo liegen die mir unbekannt ist.

Alex