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#91
Allgemeine Diskussionen / Aw: Erhöhte Werte an Granit-Fl...
Letzter Beitrag von DG0MG - 12. Mai 2024, 11:47
Zitat von: opengeiger.de am 12. Mai 2024, 10:14Aber es gibt auch noch den Paragraphen:

§ 134 Bestimmung der spezifischen Aktivität
(1) Wer Bauprodukte, die die in Anlage 9 genannten mineralischen Primärrohstoffe

Wenn man in die verweisende "Anlage 9" schaut, dann steht da wieder "Gebäude mit Aufenthaltsräumen":

"Radiologisch relevante mineralische Primärrohstoffe für die Herstellung von Gebäuden mit Aufenthaltsräumen
(Fundstelle: BGBl. I 2017, 2057)

1.  Saure magmatische Gesteine sowie daraus entstandene metamorphe und sedimentäre Gesteine,
2.  Sedimentgestein mit hohem organischem Anteil wie Öl-, Kupfer- und Alaunschiefer,
3.  Travertin.
"

Zählt Granit zu Punkt 1? Das kann ich nicht beurteilen.
#92
Das Thema hat mich neugierig gemacht.
Mein kleiner Trinitit kann sicher etwas Auskunft geben.
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1. Versuch mit der externen Sonde vom Berthold LB1200.
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Das eingebaute Zählrohr Valvo 18526 ist für alpha und beta angegeben. Also sollte, falls Trinitit ein Alphastrahler ist, ein Unterschied in der Zählrate bestehen, wenn das Zählrohr mit einem Blatt Papier abgeschirmt wird.
Ergebnis : kein Unterschied !
D.h. der Anteil an Alphastrahlung ist sehr gering.

2. Versuch mit der Halbleitersonde Siemens SFH 521
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Nach vielen Versuchen ist diese Sonde sehr gut für alpha, jedoch kaum für beta oder gamma geeignet.
Jetzt zeigt sich ein anderes Bild. Trinitit direkt vor der Sonde : 11,8 CPM
Mit einem Blatt Papier davor : 0,66 CPM.  Das Ergebnis ist eindeutig!
#93
Allgemeine Diskussionen / Aw: Erhöhte Werte an Granit-Fl...
Letzter Beitrag von Bw0815 - 12. Mai 2024, 11:17

Habt herzlichen Dank für euren schnellen und kompetenten Antworten. Ich bin neu im Forum und denke, dass kann eine interessante Freizeitbeschäftigung werden. Viele Grüße

Zitat von: opengeiger.de am 12. Mai 2024, 10:14Habe noch mal nachgeschaut wie die Gesetzeslage dazu aussieht:

Geregelt ist das Thema Baustoffe heute direkt im Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) Teil 4, Kapitel 3
"Schutz vor Radioaktivität in Bauprodukten".

Geregelt ist da in §133 die "die effektive Dosis aus äußerer Exposition von Einzelpersonen der Bevölkerung in Aufenthaltsräumen durch Gammastrahlung aus Bauprodukten".

Aber es gibt auch noch den Paragraphen:

§ 134 Bestimmung der spezifischen Aktivität
(1) Wer Bauprodukte, die die in Anlage 9 genannten mineralischen Primärrohstoffe oder Rückstände enthalten, herstellt oder ins Inland verbringt, muss vor dem Inverkehrbringen der Bauprodukte die spezifische Aktivität der Radionuklide Radium-226, Thorium-232 oder seines Zerfallsprodukts Radium-228 und Kalium-40 bestimmen.

Dabei ist m. E. völlig wurscht, wo das Bauprodukt eingesetzt wird im Garten oder in der Wohnung, der Inverkehrbringer ist auskunftspflichtig. D.h. fragen kann man immer und der Inverkehrbringer muss dann auch die Daten liefern. Granit wird dabei in Anlage 9 erfasst und zwar unter Abs 1. Saure magmatische Gesteine sowie daraus entstandene metamorphe und sedimentäre Gesteine

Siehe: https://www.gesetze-im-internet.de/strlschg/BJNR196610017.html
#94
Allgemeine Diskussionen / Aw: Erhöhte Werte an Granit-Fl...
Letzter Beitrag von opengeiger.de - 12. Mai 2024, 10:14
Habe noch mal nachgeschaut wie die Gesetzeslage dazu aussieht:

Geregelt ist das Thema Baustoffe heute direkt im Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) Teil 4, Kapitel 3
"Schutz vor Radioaktivität in Bauprodukten".

Geregelt ist da in §133 die "die effektive Dosis aus äußerer Exposition von Einzelpersonen der Bevölkerung in Aufenthaltsräumen durch Gammastrahlung aus Bauprodukten".

Aber es gibt auch noch den Paragraphen:

§ 134 Bestimmung der spezifischen Aktivität
(1) Wer Bauprodukte, die die in Anlage 9 genannten mineralischen Primärrohstoffe oder Rückstände enthalten, herstellt oder ins Inland verbringt, muss vor dem Inverkehrbringen der Bauprodukte die spezifische Aktivität der Radionuklide Radium-226, Thorium-232 oder seines Zerfallsprodukts Radium-228 und Kalium-40 bestimmen.

Dabei ist m. E. völlig wurscht, wo das Bauprodukt eingesetzt wird im Garten oder in der Wohnung, der Inverkehrbringer ist auskunftspflichtig. D.h. fragen kann man immer und der Inverkehrbringer muss dann auch die Daten liefern. Granit wird dabei in Anlage 9 erfasst und zwar unter Abs 1. Saure magmatische Gesteine sowie daraus entstandene metamorphe und sedimentäre Gesteine

Siehe: https://www.gesetze-im-internet.de/strlschg/BJNR196610017.html
#95
@Elektroniknerd wie hast Du die Pulse als Doppelpulse identifiziert? Per Oszi?
#96
Allgemeine Diskussionen / Aw: Unterschied zwischen den D...
Letzter Beitrag von NoLi - 12. Mai 2024, 09:49
Zitat von: Fragender am 12. Mai 2024, 06:36...
Bei meinem SV500 höre ich im Hochdosisbereich immerhin Klicklaute wenn ich einen Prüfstrahler hinhalte - ist damit das Hochdiosis-Zählrohr O.K.?
In welchem Messbereich der Skala?
Wenn es im Bereich "0 - 500 mrad/h" (rote "Imp/min"-Skala nicht mehr sichtbar) ist, ja, dann funktioniert das Hochdosisleistungszählrohr zumindest. Ob der Anzeigewert dann richtig ist, kann nur mit einem starken Prüfstrahler kontrolliert werden; ob die Elektronik richtig anzeigt, geht auch mit einem Frequenzgenerator.

Norbert
#97
Allgemeine Diskussionen / Aw: Erhöhte Werte an Granit-Fl...
Letzter Beitrag von DG0MG - 12. Mai 2024, 08:57
@Bw0815 Bitte auch mal ein Foto des Messobjektes posten! Ich musste erstmal googeln, was eine "Florwand" ist  :)

Höchstwahrscheinlich ist die wirkliche Dosisleistung noch erheblich geringer als 0,25 µSv/h.

Warum?
Weil das im Gerät verbaute Glaszählrohr nicht energiekompensiert und deshalb nur auf Cs-137 (662 keV) kalibriert ist. Die Anzeige stimmt also nur, wenn Du Cs-137 misst. Die Aktivität im Granit kommt aber von Uran und damit vom Radium, das hat niedrigere Energien und das Zählrohr ist dort empfindlicher, als für Cs-137, produziert also mehr Impulse. Das bedeutet, das Gerät zeigt "zu viel" an. Das ist aber bei fast allen Consumergeräten so.

Insgesamt also überhaupt kein Grund zur Beunruhigung.

Zitat von: opengeiger.de am 12. Mai 2024, 07:30Auf Anfrage muss der Natursteinhersteller den Radionuklidgehalt angeben können, wenn er das als Baustoff verkauft. Da gibt es eine Verordnung soviel ich das weiss.

Richtig, das gilt aber nur für Baustoffe im INNENRÄUMEN - Florwände, Pflastersteine und  Fassadenelemente sind davon nicht erfasst, siehe hier: https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,1917.0.html
#98
Allgemeine Diskussionen / Aw: Unterschied zwischen den D...
Letzter Beitrag von Radioquant98 - 12. Mai 2024, 08:09
Zitat von: Fragender am 12. Mai 2024, 06:36Bei meinem SV500 höre ich im Hochdosisbereich immerhin Klicklaute wenn ich einen Prüfstrahler hinhalte - ist damit das Hochdiosis-Zählrohr O.K.?

Ja.  Auch bei deinem Gerät könnten es Kontaktschwierigkeiten des Schalters oder defekte Kondensatoren sein.
Was hast du für Meßgeräte zur Verfügung?

Viele Grüße
Bernd
#99
Allgemeine Diskussionen / Aw: Erhöhte Werte an Granit-Fl...
Letzter Beitrag von opengeiger.de - 12. Mai 2024, 07:30
Ich denke das ist völlig normal für einen Granit und liegt mit großer Wahrscheinlichkeit am schwachen Urangehalt des plutonitischen Gesteins. Erhöhte Thoriumgehalte sind eher selten. Weisst Du wo der Granit her ist? Die Spannbreite im Urangehalt ist sehr groß, je nach Herkunftsort. Es hiess mal chinesische Granite aus dem Baumarkt wären wegen eines hohen Urangehalts besonders schlecht. Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe Granitfliesen aus chinesischem Granit untersucht, da konnte ich nur sehr wenig feststellen. Im Gegensatz habe ich an Granit aus Flossenbürg in  Bayern gemessen, der ist optisch sehr schön, frostbeständig, aber er zeigt einen deutlichen Urangehalt, der auf Stuttgarts Königstraße die Ortsdosisleistung um grob einen Faktor 3 erhöht. Im Südschwarzwald bei Menzenschwand gibt es den Bärhalde-Granit, der hat sichtbar deutliche Einschlüsse von Pechblende und tickt dem entsprechend ordentlich. Also es kommt immer darauf an, wo der Granit her ist. Aber alle Granite sind ja Natursteine, von daher völlig "bio" und per se "gesund" (Achtung Ironie  ;)  ). Auf Anfrage muss der Natursteinhersteller den Radionuklidgehalt angeben können, wenn er das als Baustoff verkauft. Da gibt es eine Verordnung soviel ich das weiss.

Wenn Du nun eine große Fläche in einem Wohnraum ausgelegt hast und das Haus möglicherweise auch noch energiesaniert ist oder nach neuesten Energiestandards gebaut ist, dann lohnt sich auch immer mal die Radonaktivitätskonzentration zu prüfen z.B. mit einem RadonEye. Denn der eine oder andere großflächig ausgelegte Granit exhaliert dann auch ganz gut Radon, wenn er einen deutlichen Urangehalt hat. Das halte ich für etwas kritischer als die reine Exposition gegenüber der äußeren Bestrahlung. Aber eine Florwand hat man ja normalerweise nur im Garten, oder? Da verbläst es das Radon sofort durch die Luftbewegung. Ich habe aber mal bei jemand gemessen, der hatte sein ganzes Erdgeschoß im neugebauten Haus mit Granitboden ausgelegt, einschließlich Schlafzimmer  :o . Da muss man dann mit den Nerven sehr stark sein ...
#100
Allgemeine Diskussionen / Aw: Unterschied zwischen den D...
Letzter Beitrag von Fragender - 12. Mai 2024, 06:36
Zitat von: NoLi am 11. Mai 2024, 20:04
Zitat von: Fragender am 11. Mai 2024, 14:15Was ist mit den Zählrrohren vom SV500?
Das ist doch auf hohe Dosen bis 10SV ausgelegt
Da sind Kompromisse gemacht worden in der Art, dass die Gamma-Sonde zwei Zählrohre beinhaltet: eines für niedrige, eines für hohe Dosisleistungen. Die Umschaltung erfolgt mechanisch durch den Drehwahlschalter. Wenn das SV-500 bei einer Funktionskontrolle mit einem "normalen" Prüfstrahler für ND-Anzeige einen Wert anzeigt, ist nicht gewährleistet, dass das Gerät auch im Hochdosisleistungsbereich funktioniert (diesen Fall hatte ich bei SV-500 Prüfungen schon mehrfach)!

Das KSMG1/1M ist als Halbleiterdetektormessgerät für Dosisleistungen bis 100 Gy/h (rep. Sv/h) ausgelegt.

Norbert

Bei meinem SV500 höre ich im Hochdosisbereich immerhin Klicklaute wenn ich einen Prüfstrahler hinhalte - ist damit das Hochdiosis-Zählrohr O.K.?