Vergleich verschiedener Radonquellen

Begonnen von DL3HRT, 11. Oktober 2018, 17:21

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DL3HRT

Die Messungen sind so weit fortgeschritten, dass ich die Aktivität folgender Radonquellen miteinander vergleichen kann:Alle Messungen erfolgten unter gleichen Bedingungen. Da ich die Radonaktivität nicht direkt messen kann, bin ich den Umweg über dessen Zerfallsprodukte Blei-214 und Bismut-214 gegangen. Beide emittieren auch Gammastrahlung, so dass man die Gammaspektren der verschiedenen Wasserproben gut vergleichen kann. Exakte quantitative Aussagen kann ich nicht treffen. Ein kritischer Punkt ist die Art und Weise der Probenahme. Man muss dabei darauf achten, dass das im Wasser gelöste Radon-222 nicht ausgast. Im Fall der Thierbergquelle war das nicht einfach, da es nur noch ein Rinnsal gab. Dennoch ist sie mit Abstand die aktivste Quelle.

Die Aktivität der Gleesbergquelle in Bad Schlema wird in der Literatur zwischen 600 Bq/l und 700 Bq/l Radonaktivität angegeben. In einem Dokument von Bernd Laquai zur Thierbergquelle wird deren Radonaktivität mit ca. 3000 Bq/l angegeben, also dem 4fachen bis 5fachen der Gleesbergquelle. Dieser Wert lässt sich durch die überlagerten Gammaspektren (siehe angehängtes Bild) bestätigen.

Die Aktivität der Wettinquelle in Bad Brambach ist niedriger als die der Thierbergquelle und liegt damit deutlich unter den veröffentlichten Analysewerten.

Die Aufzeichnung der Gammaspektren erfolgte bei allen vier Quellen genau 26 Stunden nach der Probenahme. Es ist zu beachten, dass die Aktivität zu diesem Zeitpunkt schon etwas abgefallen war.

DG0MG

Auf der Suche nach Messwerten bin ich gerade auf die Heilquellen in Bad Steben gestoßen. Zwar wird kein Radium angegeben, aber auch die Radon-Konzentrationen liegen in einer weiten Spanne:


  • Tempel-Quelle: 1473 Bq/l
  • Wiesen-Quelle:   40 Bq/l
  • Max-Marien-Quelle: 5 Bq/l

[1] https://www.bad-steben.de/gesundheit/mineral-moorheilbad/heilquellen.html
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

DG0JN


Radiohörer

Zitat von: DL3HRT am 11. Oktober 2018, 17:21Die Aktivität der Wettinquelle in Bad Brambach ist niedriger als die der Thierbergquelle und liegt damit deutlich unter den veröffentlichten Analysewerten.

Die Aufzeichnung der Gammaspektren erfolgte bei allen vier Quellen genau 26 Stunden nach der Probenahme. Es ist zu beachten, dass die Aktivität zu diesem Zeitpunkt schon etwas abgefallen war.

Hallo DL3HRT,

mit welchem Messgerät & Szinti hast Du damals in welcher Anordnung wieviel Wasser gemessen? Hast Du noch Bilder vom Aufbau?

Interessant ist unsere gestrige Beobachtung, dass das Wasser der Thierbergquelle anfangs nur eine geringe Aktivität, ich glaube 0,16 µSv/h(?) aufwies, die sich im Laufe von ~ 1,5h auf 0,35(?), hab nicht mitgeschrieben oder fotografiert, aufbaute.
Wir haben mit 3 Raysids, 4 o. 5 RCs (101, 102 & 103 zeigten gleiche Werte!), einem Alphahount+ und ++? parallel gemessen :o

Auch relevant ist die Dicke der PET-Flasche!
Weis jemand, wie man die Dicke einer PET-Flasche zerstörungsfrei messen kann?

Vielleicht kann ja mal einer der Bildermacher seines einstellen und sein(e) Logfile(s).

Zum zeitlichen Verhalten des Aktivitätsaufbaus wäre also mMn mal eine Langzeitmessung über min. 3, besser 5 HWZ Rn angebracht. Wahrscheinlich verhalten sich die Wässer ja etwas oder völlig(???) unterschiedlich und es ist doch von Bedeutung, zu welcher Zeit nach Abfüllung die Aktivität über Filterpapier oder mit Spektrometer gemessen wird... :unknw:

NoLi

Zitat von: Radiohörer am Gestern um 17:50...
Interessant ist unsere gestrige Beobachtung, dass das Wasser der Thierbergquelle anfangs nur eine geringe Aktivität, ich glaube 0,16 µSv/h(?) aufwies, die sich im Laufe von ~ 1,5h auf 0,35(?), hab nicht mitgeschrieben oder fotografiert, aufbaute.
Wir haben mit 3 Raysids, 4 o. 5 RCs (101, 102 & 103 zeigten gleiche Werte!), einem Alphahount+ und ++? parallel gemessen :o
...
Es muß sich erst genügend Pb-214 und Bi-214 aufbauen, um außen an der PET-Flasche etwas zu messen.

Norbert

DL3HRT

Zitat von: Radiohörer am Gestern um 17:50
Zitat von: DL3HRT am 11. Oktober 2018, 17:21Die Aktivität der Wettinquelle in Bad Brambach ist niedriger als die der Thierbergquelle und liegt damit deutlich unter den veröffentlichten Analysewerten.

Die Aufzeichnung der Gammaspektren erfolgte bei allen vier Quellen genau 26 Stunden nach der Probenahme. Es ist zu beachten, dass die Aktivität zu diesem Zeitpunkt schon etwas abgefallen war.

Hallo DL3HRT,

mit welchem Messgerät & Szinti hast Du damals in welcher Anordnung wieviel Wasser gemessen? Hast Du noch Bilder vom Aufbau?

Interessant ist unsere gestrige Beobachtung, dass das Wasser der Thierbergquelle anfangs nur eine geringe Aktivität, ich glaube 0,16 µSv/h(?) aufwies, die sich im Laufe von ~ 1,5h auf 0,35(?), hab nicht mitgeschrieben oder fotografiert, aufbaute.
Wir haben mit 3 Raysids, 4 o. 5 RCs (101, 102 & 103 zeigten gleiche Werte!), einem Alphahount+ und ++? parallel gemessen :o

Auch relevant ist die Dicke der PET-Flasche!
Weis jemand, wie man die Dicke einer PET-Flasche zerstörungsfrei messen kann?

Vielleicht kann ja mal einer der Bildermacher seines einstellen und sein(e) Logfile(s).

Zum zeitlichen Verhalten des Aktivitätsaufbaus wäre also mMn mal eine Langzeitmessung über min. 3, besser 5 HWZ Rn angebracht. Wahrscheinlich verhalten sich die Wässer ja etwas oder völlig(???) unterschiedlich und es ist doch von Bedeutung, zu welcher Zeit nach Abfüllung die Aktivität über Filterpapier oder mit Spektrometer gemessen wird... :unknw:

Die meisten Daten stehen in dem weiter oben gezeigten Spektrogramm. Ich habe 500 ml Chemikalienflaschen verwendet und exakt 26 Stunden nach dem Abfüllen mit der Messung begonnen. Solange man gleiche Flaschen verwendet, ist die Dicke eigentlich egal. Ich wollte die Aktivität verschiedener Radonquellen vergleichen und dazu müssen die Messbedingungen immer gleich sein.

Beim Abfüllen ist darauf zu achten, dass man die Flaschen "sanft" befüllt, damit nichts ausgasen kann. Ebenso müssen sie randvoll gemacht werden. 

Radiohörer

Zitat von: NoLi am Gestern um 18:30Es muß sich erst genügend Pb-214 und Bi-214 aufbauen, um außen an der PET-Flasche etwas zu messen.
...das können wir bestätigen!  ;)

Radiohörer

Zitat von: DL3HRT am Gestern um 18:34Beim Abfüllen ist darauf zu achten, dass man die Flaschen "sanft" befüllt, damit nichts ausgasen kann. Ebenso müssen sie randvoll gemacht werden. 
...und um wieviel % verfälscht dann das "flache" und "steile" Einlaufen des Wassers in die Flasche das Endergebnis? Wie groß ist der Unterschied bei einer glatten und gewellten Flasche?
MMn dürfte der Gesamtausfluß das Ergebnis mehr beeinflussen, besonders bei steigendem, hohen oder fallenden Luftdruck!? Dann würde ja auch ein kurz vorher stattfindendes (Schwarm-)Beben einen relevanten Einfluß auf den Radongehalt, analog zur He3/He4 Verschiebung, haben.
Fragen über Fragen :unknw: