Herfurth minicont H1370

Begonnen von DG0MG, 27. September 2020, 16:15

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NoLi

Zitat von: Prospektor am 03. August 2023, 18:04Hallo Janni!
Nein, habe den Schaltplan bisher leider nicht gefunden. Der Schaltplan des "1-er" Modells ist im Umlauf, es geht mir aber tatsächlich speziell um den des Minicont 2  :)

Viele Grüße
Der Schaltplan wird auch nicht so einfach aufzutreiben sein!
Ich hatte in Funktion Feuerwehr/ABC-Zug vor ein paar Jahren diesbezüglich bei MIRION (Nachfolgefirma HERFURTH) in Hamburg nachgefragt wegen Reparatur von Bundes-Minicont durch Funkamateure. Die E-Werkstatt bei MIRION war dessen sehr aufgeschlossen, nach ein paar Tagen kam aber ne Mail, "dass die vorgesetzte Stelle dies nicht wünscht und genehmigt". Stattdessen könnte man uns Angebote über Neu- bzw. Nachfolgeräte zusenden...

Norbert

Janni

Ah ok. Na dann hab ich wohl auch nur den Schaltplan vom Minicont-1. Ich werde trotzdem nachsehen im Oktober wenn ich wieder da bin  :)  :bb:

Henri

Zitat von: PeterXPan am 01. August 2023, 21:55Aktuell ist dieser Minicont bei Kleinanzeigen zu haben, von dem Verkäufer habe ich mein 6150AD. Vielleicht hat jemand hier Interesse.

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/herfurt-minicont-geigerzaehler/2501173496-168-8031?utm_source=copyToPasteboard&utm_campaign=socialbuttons&utm_medium=social&utm_content=app_ios

Das ist ja das alte Modell mit dem grafitbeschichteten Kunststoff-Zählrohr?

Die Chance ist groß, dass das Innere des Zählrohrs mit Ölrückständen zugesetzt ist, die man aufgrund der Bauweise des Zählrohrs nicht mehr auswaschen kann.

Also wohl eher ein Gerät für die Vitrine und nicht für den tatsächlichen Gebrauch. Deshalb vielleicht auch der niedrig angesetzte Verkaufspreis :unknw:

Mich macht auch das Klebeband um den Zählrohrsockel stutzig, und dass das Gerät von allen Seiten gezeigt wird, aber nicht von der wichtigsten. Man kann nicht sehen, ob die Folie noch heil ist, und ein wenig sieht es auch so aus, als sei das Abdeckgitter eingedellt...

PeterXPan

Zitat von: Henri am 04. August 2023, 20:35Mich macht auch das Klebeband um den Zählrohrsockel stutzig, und dass das Gerät von allen Seiten gezeigt wird, aber nicht von der wichtigsten. Man kann nicht sehen, ob die Folie noch heil ist, und ein wenig sieht es auch so aus, als sei das Abdeckgitter eingedellt...

Das mit dem Klebeband (mMn Isolierband) ist sogar vom Hersteller vorgegeben:


NoLi

Zitat von: Janni am 04. August 2023, 20:25Ah ok. Na dann hab ich wohl auch nur den Schaltplan vom Minicont-1. Ich werde trotzdem nachsehen im Oktober wenn ich wieder da bin  :)  :bb:
Der war auch im Manual für dieses Gerät abgebildet. Für den Minicont-2 gab es sowas nicht mehr.

Norbert

NoLi

Zitat von: Henri am 04. August 2023, 20:35Das ist ja das alte Modell mit dem grafitbeschichteten Kunststoff-Zählrohr?

Die Chance ist groß, dass das Innere des Zählrohrs mit Ölrückständen zugesetzt ist, die man aufgrund der Bauweise des Zählrohrs nicht mehr auswaschen kann.
...
Ja, denn erst der Minicont-2 mit abgerundetem Griff bekam auf Grund dieser negativen Erfahrung einen Detektor aus Metall verpasst.

Norbert

Janni

Moin! Hab mal wieder einen defekten Minicont repariert, diesmal die neuere Version mit dem runden Griff. Bei dem ging die Batterieanzeige noch und gemessen hatte er auch. Allerdings gab nur noch der Lautsprecher Sound von sich, der Zeiger bewegte sich beim Messen so gut wie gar nicht mehr. So wusste ich dann jedenfalls schon mal, dass der Fehler an der Stromversorgung oder an der Hochspannung nicht zu suchen ist.

Hab dann also die Messverstärkerplatine auf der rechten Seite in Verdacht gehabt. Da ich noch einen intakten Minicont habe, hab ich dann einfach mal die Platine von dem eingebaut und damit funktionierte dieser Minicont dann auch. Damit hatte ich also die Bestätigung, dass ich den Fehler auf dieser Platine suchen muss.

Ich bin dann also erstmal so vorgegangen, wie ich das eigentlich immer mache. Als erstes mal die ganz genaue Sichtprüfung, da war aber überhaupt gar nichts Verdächtiges zu sehen. Als nächste die üblichen Verdächtigen: Erstmal alle Kondensatoren auf Kurzschluss geprüft, aber nichts gefunden. Dann Dioden und Transistoren auf Kurzschluss geprüft, auch wieder nichts gefunden. Dann die Kapazität der Kondensatoren gemessen. Da fiel mir nur auf, dass ein Kondensator (C8) eine höhere Kapazität hatte als im Schaltplan angegeben (0,8 anstatt 0,47 µF). Erstmal fand ich das aber nun auch noch nicht so ganz eindeutig seltsam, weil ich ja auch alles im eingelöteten Zustand gemessen hatte und das ist ja dann auch mit Vorsicht zu genießen. Aber es nützt ja nichts, erstmal muss man den Fehler ja irgendwie eingrenzen...

Jedenfalls habe ich dann mal Vergleichsmessungen gemacht mit der Platine von dem intakten Minicont, und auf dieser Platine hatte der Kondensator C8 tatsächlich eine Kapazität von etwa 0,47 µF. Dann fiel mir außerdem noch auf, dass der verdächtige Kondensator zwar keinen Kurzschluss hat, aber einen Widerstand von ca. 1,5 kOhm, während der gleiche Kondensator auf der anderen Platine einen Widerstand im MOhm Bereich hatte, der auch während der Messung größer wurde, was ja normal ist weil der Kondensator sich während der Messung auflädt. Dies war bei der defekten Platine allerdings nicht der Fall.

Ich hatte diesen verdächtigen Kondensator dann ausgelötet und nochmal gemessen. Immer noch 1,5 kOhm Widerstand, der beim Messen nicht ansteigt und eine Kapazität von 0,8 µF. Also fast das doppelte von dem was er haben sollte. Genau den Kondensator hatte ich jetzt nicht da, aber hab dann einen Elko mit der richtigen Kapazität dort eingelötet und damit funktioniert jetzt auch die Anzeige wieder. Immer wieder ein schönes Gefühl wenn man es am Ende gefunden hat  :)
 
Erklärung laut ChatGPT: Der Kondensator hat einen zu hohen Leckstrom, daher der viel zu kleine Widerstand. Durch den Leckstrom wird auch die Kapazitätsmessung verfälscht. Das Multimeter misst den Leckstrom mit und zeigt zu viel Kapazität an.

Ich habe übrigens immer noch nur den Schaltplan von dem Minicont 1. Der ist aber bis auf einige wenige Bauteile fast identisch mit dem Minicont 2, also man kann den Schaltplan vom Minicont 1 schon recht gut benutzen, um den Minicont 2 zu reparieren.  :)  :))

Bild 1: Minicont 2
Bild 2: Innenleben mit Messverstärkerplatine rechts
Bild 3: der kranke Kondensator C8
Bild 4 und 5: C8 ausgelötet
Bild 6: neuer Elko eingelötetSie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.


DG0MG

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Janni

Zitat von: DG0MG am 08. Dezember 2025, 13:48Frau Minicont-Doktor  ;D

Oh ja, mittlerweile weiß ich schon gut, was ein Minicont so denkt und fühlt.  :D  :D  :D

Radioquant98

 :good: Das ist aber sehr, sehr , sehr selten bei einem MKT-Kondensator. Solche Fehler haben heute alle Papierkondensatoren.

Ich würde aber wieder eine Folienkondensator statt Elko einbauen.

Viele Grüße
Bernd

Janni

Zitat von: Radioquant98 am Gestern um 10:41:good: Das ist aber sehr, sehr , sehr selten bei einem MKT-Kondensator. Solche Fehler haben heute alle Papierkondensatoren.

Ich würde aber wieder eine Folienkondensator statt Elko einbauen.

Viele Grüße
Bernd

Alles klar. Warum würdest du eher einen Folienkondensator nehmen? Was ist denn der Nachteil bei einem Elko, außer dass man die Polarität beachten muss? Ist ein Folienkondensator grundsätzlich haltbarer?

Radioquant98

Ich weiß ja nicht an welcher Stelle der eingesetzt ist. Als Abblockkondensator wäre auch brauchbar. Aber ich vermute , daß er in der Meßschaltung sitzt.
Der Folienkondensator ist gegenüber dem Elko langzeitstabil und hat praktisch keinen Reststrom und außerdem eine viel geringere Toleranz.
Ich denke, man hat nicht ohne Grund einen Folienkondensator eingesetzt.
Hast Du den Schaltplan?

Viele Grüße
Bernd

Janni

Ja, den Schaltplan hat DG0MG auf Seite 1 ganz weit oben verlinkt. Es ist C8 (unterhalb von Mp 4). Ich glaub die Messschaltung ist der Teil links davon, und C8 ist Teil der Schaltung die die Spannung für das Zeigerinstrument generiert. So verstehe ich das grob. Da sind ja noch so Potis für Abgleich Skalenanfang und Skalenende, damit könnte man das dann neu justieren in Bezug auf Toleranzen. Hilft natürlich nur dann, wenn der Kondensator im Messbetrieb auch stabil genug bleibt.

So meine Gedanken dazu. Ich weiß jetzt aber nicht, ob ich das alles im Detail verstehe...  :unknw:

Auf jeden Fall habe ich gelernt, dass ein Folienkondensator langzeitstabiler ist als ein Elko. Das wusste ich nicht. Hab öfter schon Elkos in irgendwelche Platinen eingelötet, wenn da Kondensatoren kaputt waren. Da hab ich mir noch gar nicht so Gedanken drüber gemacht. Das sind halt die Standardkondensatoren in der Kondensatorsammlung zuhause.  :D  Man lernt nie aus!  ;)

Janni

Mit dem Oszilloskop hatte ich auch noch ein bisschen gemessen. Hier einfach mal das Bild von einem Impuls an Mp 1, einfach weil es so schön aussieht, genau so schön wie auf dem Schaltplan eingezeichnet.  :)

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