Pottasche: Katastrophenschutz-Kalibrierung

Begonnen von NoLi, 26. November 2019, 23:17

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Flipflop

Ich habe nur 20 Gramm Pottasche, die Tüte habe ich so zusammengefaltet dass der Inhalt in etwa der einer 30 Gramm Tüte entspricht, leider hat es noch ein Luftpolster. Dann habe ich mit meinem GQ600+ je eine 10 Minuten Messung gemacht, und komme auf Netto 6.68 CPS. Könnte in etwa stimmen. :unknw:

DL8BCN

Wegen der schlechten Reproduzierbarkeit bei unterschiedlichem Tütenmaterial und Luftpolstern etc. hatten wir uns ja auf diesen speziellen Hersteller (Müller`s Pottasche 30g) geeinigt.
Weiter oben stand schon mal, daß die Tüten aus einer metallisierten Kunststofffolie bestehen.
Andere Verpackungen liefern leicht unterschiedliche Messergebnisse.



Flipflop

Kleinanzeigen:

Ich verschenke diese Pottasche (3 X), da sie nur noch bis März 2026 haltbar ist und ich sie nicht benötige.
Nur Abholung, kein Versand. Wohnt jemand in Leibzig/Gohlis-Nord? Kostet im Kaufland ja ca. 0.60 €.

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/pottasche-kaliumcarbonat/3257342402-248-4256

Radiohörer


Würfel

Graetz Telesonde (Standart 18559 Doppel-Sonde) mit X5Cplus

Jetzt hab ich nochmal mit der Graetz Telesonde eine MÜPO-Messung (Müllers Pottasche) im Garten gemacht.
Laufzeit solange, bis das Gerät jeweils bei +/- 3% statistischer Genauigkeit war (= automatische Hintergrundmessung beendet). Dauert halt jeweils über 30 Minuten...

=> Hintergrund: 116 nSv/h; Pottasche: 320 nSv/h; Netto: 204 nSv/h; ===> 100 Bq/cm² = 17000 nSv/h =17 µSv/h   

:o da war der erste 90 sec Messdurchgang mit Netto 229 nSv/h damals gar nicht so weit weg.. :o
 
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Stefan

emanator

Ufff...  nach 2 Jahren habe ich es auch endlich mal geschafft Müllers Pottasche zu ergattern.

Im Kaufland Fehlanzeige, beim NORMA (NRW) hat es geklappt.

Anscheinend hat sich aber die Verpackung geändert (ich denke nur vom Aufdruck).
Inhalt ist immer noch 30 Gramm.

DL8BCN

Hoffentlich hat sich nur der Aufdruck der Verpackung geändert und nicht das Verpackungsmaterial selber.
Sonst haben wir wieder ein Problem mit der Vergleichbarkeit.
Und Fun-Fact am Rande: Vertrieb ist über eine Firma in 27404 Zeven.
Das ist mein Arbeitsort und ca. 25 km von mir :D

Radioquant98

Zitat von: DL8BCN am 17. Dezember 2025, 15:08Hoffentlich hat sich nur der Aufdruck der Verpackung geändert und nicht das Verpackungsmaterial selber.


Glaube ich nicht. Jeder Laden hat doch seinen eigenen Aufdruck. Im Endeffekt kommt es doch allermeist aus der selben Bude.

Viele Grüße
Bernd

Peter-1

Jetzt habe ich meine Müller's 30gr Pottasche vor den Szintillator gelegt.
Hintergrund 17,2 CPS mit Pottasche 22 CPS. Danach in das Geometrieprogramm gegeben und was heraus kommt sieht doch nicht schlecht aus. Sind ja nur die Gammas. Oder mache ich gedanklich einen Fehler?
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Gruß  Peter

NoLi

Zitat von: DL8BCN am 17. Dezember 2025, 15:08Hoffentlich hat sich nur der Aufdruck der Verpackung geändert und nicht das Verpackungsmaterial selber.
...

Zitat von: emanator am 17. Dezember 2025, 12:16...
Anscheinend hat sich aber die Verpackung geändert (ich denke nur vom Aufdruck).
Inhalt ist immer noch 30 Gramm.
Gratulation :yahoo:
Bei unserem NORMA keine Spur davon, nicht mal andere Backzutaten/Backgewürze für Weihnachtsgebäck zu bekommen, und das im Advent >:(.

Ich denke auch, dass sich nur der Aufdruck geändert hat...welche Maße haben denn deine Tütchen? Und aus welchem Material bestehen diese bzw. fühlen sich an (Folie, oder papiermäßig wie bei Ostmann)?

Norbert

emanator

Die Tüte ist

9 cm x 11 cm

"Füllfläche" 7,5 x 9,5 cm

Gewicht brutto: 32,12 - 32,3 Gr.. Median aus 4 Tüten = 32,1 Gr.

Material wohl ein PP/Alu Laminat(ich denke das Flächengewicht sollte gleich sein auch bei anderem Aufdruck... es gibt nicht unendlich viele Abfüller und Folienhersteller...)

Inhalt ist gekörnt (Bei Ostmann anscheinend Pulver bei Packung aus 2014)

Es kann ja mal jemand messen, ob die Tüten mit altem Aufdruck genauso waren

NoLi

Zitat von: emanator am 18. Dezember 2025, 13:069 cm x 11 cm
"Füllfläche" 7,5 x 9,5 cm
Inhalt ist gekörnt (Bei Ostmann anscheinend Pulver bei Packung aus 2014)
Die rot/violetten Tütchen haben genau die gleichen Maße. :yahoo:
Auch hier ist der Inhalt kleinkörnig. Und ja, bei OSTMANN ist der Inhalt pulverförmig gemahlen.

Norbert

Peter-1

Ich hab ihn !

Den Pottasche freien Lebkuchen  :D  Der kleine peak bei K40 könnte auch Rauschen sein. Nach Hirschhornsalz riecht er nicht. Dieser Lebkuchen ist für radiophobe Mitmenschen geeignet, ob er auch nachhaltig ist  :unknw:
Die Zählrate lag bei 0,1 CPS über Hintergrund.
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Müller's 30 gr Pottasche zeigt da schon mehr.
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Gruß  Peter

opengeiger.de

Ich bin gerade mal wieder am Thema Kalium hängengeblieben und was so die verschiedenen Messgeräte dazu anzeigen, vor allem die Kontaminationsmonitore, die eine kombinierte Beta- / Gamma-Empfindlichkeit aufweisen. @NoLi hat hierzu ja den Katastrophenschutz-Kalibrier-Vorschlag gemacht, von einer Betastrahlung an der Tütchenaußenseite von Müller's-Pottasche von ca. 1.2 Bq/cm² auszugehen und dafür die µSv/h Anzeige bzw. die Imp/s Anzeige der verschiedenen, in der Community für eine solche Messung geeigneten Geräte, auszulesen und dann mit einem Dreisatz den Anzeigewert zu ermitteln, der bei einer Beta-Gamma-Oberflächenaktivität 400 Bq/cm² entstehen müsste, wenn man einen linearen Zusammenhang unterstellt. Der Dreisatz in allgemeiner Form wäre also die folgende Rechnung:

<Anzeige-Einheiten für den Grenzwert> = 400 / 1.2 * <Anzeige-Einheiten für Müller' Pottasche>

400 Bq/cm² deswegen, weil das im Katastrophenfall laut Innenministerkonferenz von 2014 einen Kontaminationsgrenzwert für Personen darstellt, ab dem man eine Notfallbehandlung anwenden müsste (ich hoffe ich habe das so richtig wiedergegeben).

Was ich mich nun aber frage, nachdem ich da etwas tiefer drüber nachgedacht habe, ist, welchen Einfluss die oft sehr stark unterschiedliche Energieantwort der Geräte hat, insbesondere bei einem signifikanten Gammastrahlungsanteil.

Also nehmen wir einmal an, wir hätten einen Kontaminationsmonitor, der einen Detektor nach dem Zählrohr-Prinzip hat, beispielsweise der viel verkaufte LB1210 aber auch der Inspector bzw. Ranger von SE Intl mit seinem 45mm Ø LND7317 Zählrohr. Ein großflächiges Zählrohr wird für die Gammastrahlung des K-40 von Müller's Pottasche immer noch recht empfindlich sein im Vergleich zur Gammastrahlung des Cs137. Bei der Betastrahlung gehe ich mal davon aus gibt es oberhalb 100keV weitestgehend immer eine Wechselwirkung. Somit denke ich, kann man den Ansatz mit der Pottasche schon so machen. Anders ist's doch aber bei solchen moderneren Kontaminationsmonitoren, die mit dünnen Plastikfolien bzw. ZnS:Ag-Phosphorfolien als Szintillator arbeiten, wo dann über Lichtleiter ein CCD-Lichtsensor oder ein Photomultiplier aufgesetzt wird, der die Lichtblitze detektiert. Das wird ja insbesondere dann gemacht, wenn man auch noch eine gute Alpha-Empfindlichkeit erreichen will. Ich denke, dass z.B. der vielverkaufte LB124 von Berthold so ein Vertreter dieser Gattung ist. Ich vermute, solchen Folien sind super dünn (im µm-Bereich) um die Lichtpunkt-Aufspreizung und den Licht-Transmissionsverlust klein zu halten. Bei so dünnen Folien ist dann aber die Energieeffizienz für hochenergetische Gammas ähnlich klein oder noch kleiner als bei kleinen oder dünnen CsI-Kristallen oder bei PIN-Dioden. Eine großflächige PIN-Diode wie die X100-7 von First Sensor zeigt eine nennenswerte Wechselwirkung mit Photonen bzw. Gammas nur bis etwa 100keV, darüber nimmt die Wechselwirkungswahrscheinlichkeit massive ab. Genauso wird ein Szintillations-basierter Kontaminationsmonitor vermutlich auf die Gammas aus Müllers Pottasche kaum noch reagieren, er wird möglicherweise nur die Betas sehen. Beim Cs137 könnte das besser sein, aber nicht so ausgeprägt wie bei einem Zählrohr-basierten Kontaminationsmonitor, der die Gammas gut wahrnimmt. Eine schöne Publikation wo erklärt wird, wie so ein Dünnfilm-Plastikfolien/ZnS:Ag Szintillationsdetektor zur Alpha-/Beta-Trennung funktioniert, ist diese aus Tschechien:  Aleš Jančář et al., Method of Setting  Optimal Operating Voltage for Radiation Detectors containing Thin Plastic Scintillators (https://www.rad-proceedings.org/papers/RadProc.2022.03.pdf).   

Also möglicherweise moduliert die starke Unterschiedlichkeit der Gamma-Sensitivität dieser Kontaminations-Monitore die Messunsicherheit bei dieser Art der Pottasche-Kalibration dann doch beträchtlich. Oder verstehe ich noch etwas falsch? Auf der anderen Seite gibt es einfach kaum kostengünstige und leicht verfügbare Alternativen, das ist eben das Dumme.

Peter-1

Hallo Bernd,

kann man eine ges. Aktivität der Müller's Tütchen für beta + gamma angeben?
Rein gamma wäre dann grob 10% der ges. Aktivität.
Nun müßte man mit einem geeichten/kalibriertem Gerät messen und auch rein theoretisch den Wert bestimmen. Vielleicht war das Thema schon mal so weit und ich habe geschlafen  :unknw:

Guten Rutsch und gesund bleiben,
Grüße
Peter
Gruß  Peter