Temperaturkorrektur Spannungsversorgung

Begonnen von NuclearPhoenix, 29. März 2022, 14:45

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NuclearPhoenix

Hallo,

gibt es unter euch vielleicht jemanden der einen Silizium Photomultiplier verwendet und die Spannung entsprechend der Temperatur korrigiert?

Die SiPMs die ich verwende haben eine Änderung von ca 22mV/°C und da kann es durchaus sinnvoll sein, das zu korrigieren wenn man das nicht nur zu Hause betreiben will. Ich habe aber nicht besonders viel dazu gefunden, vielleicht habt ihr ein wenig Input (Schaltungen, Ideen, etc.)? :)

Henri

Welche SiPM benutzt Du denn, und wo kaufst Du die? Ich wollte mich da auch mal mit beschäftigen, fühle mich allerdings noch etwas erschlagen von der Modellvielfalt auf der einen Seite und der geringen Anzahl an Händlern für Privatkunden andererseits.

Viele Grüße!

Henri

DG0MG

Der "DoZer": https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,751.0.html

kann zumindest vom Prozessor aus über einen D/A-Wandler in die Bias-Spannungserzeugung eingreifen, vermutlich, um die Spannung in kleinen Grenzen zu ändern?
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

NuclearPhoenix

Zitat von: Henri am 29. März 2022, 14:53
Welche SiPM benutzt Du denn, und wo kaufst Du die? Ich wollte mich da auch mal mit beschäftigen, fühle mich allerdings noch etwas erschlagen von der Modellvielfalt auf der einen Seite und der geringen Anzahl an Händlern für Privatkunden andererseits.

Viele Grüße!

Henri

Ja da gibt es einige, ich benutze die 6mm MICROFC-60035 von onsemi (ehemals SensL): https://www.onsemi.com/pdf/datasheet/microc-series-d.pdf


Das ist meines Wissens nach eine recht beliebte SiPM, die auch für meinen Anwendungsfall mit NaI Szintillator einwandfrei funktioniert. Dadurch dass es aber eine der empfindlichsten Varianten ist, ist das Ding auch dementsprechend teuer -- 80€ pro Stück bei Mouser zum Beispiel. Und ich habe so das Gefühl, dass die mit der Zeit auch immer teurer werden dank den Lieferproblemen. Kann ich aber ansonsten wirklich empfehlen, wenn sonst keine Wünsche mehr offen bleiben sollen ;)

https://www.mouser.at/ProductDetail/onsemi/MICROFC-60035-SMT-TR1?qs=byeeYqUIh0MxSRIaBcfS6g%3D%3D

Zitat von: DG0MG am 29. März 2022, 14:56
Der "DoZer": https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php/topic,751.0.html

kann zumindest vom Prozessor aus über einen D/A-Wandler in die Bias-Spannungserzeugung eingreifen, vermutlich, um die Spannung in kleinen Grenzen zu ändern?

Sehr interessat, an einen DAC habe ich auch schon gedacht. Das wäre vielleicht das einfachste, aber gefällt mir ehrlich gesagt nicht besonders extra den DAC nur deswegen anzuschaffen. Vielleicht gibt es da noch elegantere Lösungen mit NTC oder PTC Thermistoren :unknw:

Henri

Zitat von: NuclearPhoenix am 29. März 2022, 15:02

Ja da gibt es einige, ich benutze die 6mm MICROFC-60035 von onsemi (ehemals SensL): https://www.onsemi.com/pdf/datasheet/microc-series-d.pdf


Das ist meines Wissens nach eine recht beliebte SiPM, die auch für meinen Anwendungsfall mit NaI Szintillator einwandfrei funktioniert. Dadurch dass es aber eine der empfindlichsten Varianten ist, ist das Ding auch dementsprechend teuer -- 80€ pro Stück bei Mouser zum Beispiel. Und ich habe so das Gefühl, dass die mit der Zeit auch immer teurer werden dank den Lieferproblemen. Kann ich aber ansonsten wirklich empfehlen, wenn sonst keine Wünsche mehr offen bleiben sollen ;)

https://www.mouser.at/ProductDetail/onsemi/MICROFC-60035-SMT-TR1?qs=byeeYqUIh0MxSRIaBcfS6g%3D%3D


Danke, das klingt gut! Die anderen Modelle sind ja auch nicht so viel billiger, und ich gebe mein Geld auch lieber für Dinge aus, die ihre Sache ordentlich machen.

Im Datenblatt sind noch mal eine ganze Reihe an Dokumenten verlinkt, die einen guten Einstieg ins Thema geben. Interessant finde ich, dass man die Teile tagelang backen muss, bevor man lötet, wenn sie nicht in einer dampfdichten Umverpackung geliefert wurden. Hoffentlich hat der Lieferant das auf dem Schirm, ich kann ja nicht eine Woche lang den Backofen blockieren...  :vava:

Viele Grüße!

Henri

NuclearPhoenix

Um das vielleicht noch für die Nachwelt zu dokumentieren: Das einzig praktikable, was mir außer dem DAC noch eingefallen ist, sind (lineare) analoge Temperatursensoren mit Differenzverstärker dahinter. Ein ganz tolles Teil ist zum Beispiel der LM335Z (mit ~10mV/K).

An den invertierenden Eingang hängt man die Sensorspannung, an den nicht-invertierenden eine Referenzspannung über dem Sensor, welche letztendlich die maximal mögliche Temperatur vorgibt (bis dahin ist die Differenzspannung positiv). Die Feedbackwiderstände setzt man dann noch so, dass zum Beispiel die Änderung 20mV/K beträgt oder was man halt braucht. Das Signal kann man dann komplett analog zu einem DAC Signal weiterverarbeiten (z.B. eben wie bei DoZer).