Thermo Scientific Radeye PRD-S und Gamma Labotary kit

Begonnen von ALARA, 26. Mai 2024, 16:01

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

ALARA

Es handelt sich beim Radeye PRD-S um ein Radeye PRD mit einer zusätzlichen Betriebsart (-S für "Scaler measurement"). Diese Betriebsart kann in den Einstellungen aktiviert oder deaktiviert werden, sodass es wahlweise für Messungen in einer Metallabschirmung im Scaler mode oder wie ein herkämmliches PRD verwendet werden kann.

Die Abschirmung kann in einem Koffer transportiert werden und heißt "Gamma laboratory kit". Es handelt sich um einzelne Module aus Messing, in das maximal zwei Probenbehälter zu je 90ml Volumen  gegeben werden können. In Summe wiegt der Koffer 20kg, ist also gerade so "tragbar". Das erklärt wohl, warum statt Blei Messing verwendet wurde.
Im Lieferumfang befinden sich sechs Probenbehälter, zwei Spritzen, Einweghandschuhe...

Dem Modul, in dem das PRD-S eingelegt wird, ist ein kleines Plexiglasröhrchen eingelassen, welches das Licht der LED nach außen leitet. So kann man von außen sehen, ob die Messung noch läuft oder schon beendet ist. Vor der Verwendung in der Abschirmung muss der "Gummischutz" des PRD entfernt werden.

Es ist dem Anwender überlassen, ob er den Aufbau für einen oder für zwei Probenbehälter verwendet. Für den Fall, dass nur ein Behälter verwendet wird, lässt man das Modul für den oberen Behälter weg und kann somit das Display des PRD-S durch ein kleines Bleiglasfenster während der Messung ablesen.

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

DG0MG

Das ist ja ne edle Apparatur! Danke fürs zeigen.
Vermutlich gedacht, um Lebensmittel zu messen?

Ich verstehe das mit dem Plexiglasstab für die LED nicht. Sieht man im Display nicht, ob die Messung noch läuft? Was liefert der Scaler-Modus als Messwert? Einen cps-Wert oder eine absolute Anzahl an Impulsen innerhalb der Messzeit?
Ahso, jetzt weiß ichs, wenn man nur 3 Teile verwendet, sieht man das Display, wenn man 4 Teile und damit 2 Probenbehälter verwendet, sieht man es nicht mehr. Das Messgerät befindet sich dann zwischen den beiden Probenbehältern.

Mir war das "FOOD-MONITOR"-Kit auch schonmal aufgefallen: https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php?msg=11606
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

ALARA

Ja, ich denke Du hast es richtig zusammengefasst. Du siehst den Plexistab links hinten auf den beiden Bildern ohne/mit eingelegtem PRD als weißlichen Fleck in dem Modul.

Was das Gerät wie macht, ist konfigurierbar. Ergebnis der Messung ist standardmäßig ein Mittelwert in cps. Wie dieser ermittelt wird, ist schon wieder einstellbar: Entweder nach abgelaufener Messzeit (einstellbar), oder wenn die Anzahl voreingestellter Pulse registriert wurde.
Und dann kann man noch die Einheit von cps auf Bq stellen, dann wird mittels einzustellendem Kalibrierfaktor in Bq angezeigt. Per Software lässt sich auch eine Anzeige in beispielsweise Bq/g umsetzen.

Per Software und Infrarot --> USB Adapter lässt sich sehr viel konfigurieren und Datensätze auslesen.

Ansonsten kann ich noch sagen, dass das PRD auch im "finder mode" exzellent funktioniert. Hier wird durch Tastendruck der aktuell gemessene Wert als Referenz genommen. Werden dann mehr Pulse/sec gezählt, wird ein Summton aktiviert. Der wird immer höher, je mehr registriert wird.
Man hat das Gerät in der Tasche und wenn man eine Straße entlang geht, hört man gleich wie unterschiedlich stark Sandstein in den Fassaden strahlt. Die vielen Staffeln in Stuttgart (Granit) geben auch sehr oft einen deutlichen Ausschlag.
Alternativ kann man auch die Einzelpulse als Klick ausgeben. Da das Gerät recht empfindlich ist, ist ein Pulsteiler voreingestellt, den man aber per Software am PC ändern kann. Ich verwende meist nur den finder mode mit seiner Frequenzmodulation. Das hat thermo wirklich sehr clever umgesetzt.

DG0MG

Aber eine Spektroskopie-Funktion, hat der PRD-S nicht, oder?
Da braucht man dann wohl den SPRD.
"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

ALARA

Ja, diese Funktion hat es leider nicht. Unter der Haube wird es für NBR Unterdrückung aber verwendet. Eigentlich wollte ich damals ein SPRD haben, habe es aber nirgends gefunden  :unknw:
Thermo ist bei der Beschaffung "für privat" etwas Glückssache. Wie so oft bei "Special interest" Sachen  :rofl:

Lennart

Ich erinnere mich noch gut an die Debatte, ob der RadiaCode grundsätzlich zu wenig anzeigt. Dabei musste sich das Consumer-Gerät immer wieder dem direkten Vergleich mit professionellen Geräten stellen, zumeist mit GM-Zählern.

Ich bin eigentlich niemand, der sich um einige wenige Nanosievert pro Stunde kümmert. Trotzdem stehe ich jetzt vor einer ähnlichen Frage wie damals: "Zeigt mein RadEye PRD-S grundsätzlich zu wenig an?"

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Das Bild zeigt eine Langzeitmessung der Hintergrundstrahlung. Bei dem PRD auf den Mittelwert "Mean" achten. Der Wert liegt 50 % unter dem des AD6. Ich habe diesen Test mehrfach wiederholt.

Die mittlere Impulsrate liegt auf dem Tisch bei ca. 19 CPS. Die daraus resultierende DL wird mit 0,04 µSv/h angegeben. Das passt auch zu diesem Bild eines älteren RadEye PRD.

Man könnte jetzt anmerken: "Vielleicht ist er nicht mehr ordentlich kalibriert!"

Die Frage stellt sich aber nicht, denn die letzte Kalibrierung bei Thermo Fisher ist erst einige Monate her.

Sie dürfen in diesem Board keine Dateianhänge sehen.

Hier sind doch einige Besitzer von PRDs und SPRDs vertreten. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?


DG0MG

Leider kann man das Prüfprotoll nicht gut lesen. Schneide doch bitte die schwarzen Balken weg, so dass es hochkant ist.

"Bling!": Irgendjemand Egales hat irgendetwas Egales getan! Schnell hingucken!

Lennart

Zitat von: DG0MG am Gestern um 20:56Schneide doch bitte die schwarzen Balken weg, so dass es hochkant ist.

Erledigt.

NoLi

Zitat von: Lennart am Gestern um 20:38...
Hier sind doch einige Besitzer von PRDs und SPRDs vertreten. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Das RadEye-PRD zieht die kosmische Strahlungskomponente von 40 nSv/h (0,04 µSv/h) automatisch vom Messwert ab und bringt diese nicht zur Anzeige.

Norbert

Lennart

Zitat von: NoLi am Gestern um 21:57Das RadEye-PRD zieht die kosmische Strahlungskomponente von 40 nSv/h (0,04 µSv/h) automatisch vom Messwert ab und bringt diese nicht zur Anzeige.

Das klingt schon plausibel, wirft aber einige Fragen auf. Warum sollte man den kosmischen Anteil automatisch abziehen? Vielleicht damit der Hintergrund möglichst gering bleibt, um versteckte Strahlenquellen zu identifizieren? Das steht so aber nicht in der Anleitung, sofern ich es nicht überlesen habe. Zumindest ein Hinweis darauf wäre wohl nicht verkehrt.

Messwerte an Uranerz kamen mir im Vergleich aber auch etwas geringer vor, wobei sich ein vernünftiger Versuchsaufbau schwierig gestaltet. Besonders bezogen auf den exakten Abstand zwischen Quelle und Szintillator. Dazu kommen dann noch die typischen Probleme, wie die Inhomogenität des Strahlungsfeldes, Richtungsabhängigkeiten, usw.

NoLi

Zitat von: Lennart am Gestern um 22:13Das klingt schon plausibel, wirft aber einige Fragen auf. Warum sollte man den kosmischen Anteil automatisch abziehen? Vielleicht damit der Hintergrund möglichst gering bleibt, um versteckte Strahlenquellen zu identifizieren?
Der kosmische Strahlungsanteil ist in den meisten weltweit bewohnten Gebieten annähernd gleich (~ 40 nSv/h) und würde die Nullrate erhöhen, so dass geringe erhöhte Strahlungsanteile von 10 nSv/h im NBR-Modus nicht sicher detektiert werden könnten. Außerdem stammt dieser Anteil nicht von natürlichen oder künstlichen terrestrischen Quellen und ist somit "uninteressant".
Diese Infos stammen von einem Thermo Scientic Vertreter für den Süddeutschen Raum.

Norbert