Ja, z.B. am nicht-ganz-ernsten Titel 
Der Atomkeller ist meiner erfahrung nach sowieso nicht sehr "sachlich", es geht viel um die Lokalgeschichte und praktisch garnicht um die Reaktorphysik, warum denn genau das Würfeldesign gewählt wurde, woran es gescheitert ist etc.

Hallo Norbert,

in ein bis drei Wochen sollte ich durch sein: schicks Dir gerne und wir sind auf Dein Urteil gespannt

Ich kenne das Buch nicht, kann also zum Inhalt nichts sagen.
Vermutlich wurde "Humbug" nicht ohne Grund im Buchtitel genannt, angeblich war "Humbug" der Tarnname für die Besetzung von Haigerloch durch die amerikanische Aufklärungseinheit ALSOS.

Stefan

Zitat von: Gigabecquerel am 05. August 2025, 13:41Ja, z.B. am nicht-ganz-ernsten Titel 
...

Zitat von: Würfel am 05. August 2025, 14:18...
Vermutlich wurde "Humbug" nicht ohne Grund im Buchtitel genannt, angeblich war "Humbug" der Tarnname für die Besetzung von Haigerloch durch die amerikanische Aufklärungseinheit ALSOS.

Würde "Humbug" auf dem Einband auch genau so wie hier geschrieben stehen, wäre dem nichts hinzuzufügen. Aber vielleicht sehe ich dies auch zu konservativ.

Norbert

Zitat von: NoLi am 05. August 2025, 15:20Würde "Humbug" auf dem Einband auch genau so wie hier geschrieben stehen, wäre dem nichts hinzuzufügen.

...zu Humbug finden sich im Web wenige Stellen:
- https://nl.wikipedia.org/wiki/Operatie_Humbug
- https://content.e-bookshelf.de/media/reading/L-18596475-9ae4eeb53a.pdf
- https://umweltfairaendern.de/2016/11/22/spurensuche-atomreaktor-versuche-in-nazi-deutschland-haigerloch-keller-museum/
und zwei Zeitungsartikel
https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.haigerloch-wie-war-das-mit-humbug-im-keller.2ca6127e-3a02-4c2a-92b2-876680628bfd.html
https://www.suedkurier.de/baden-wuerttemberg/oppenheimer-im-schwaebischen-wie-heisenberg-am-atomreaktor-forschte;art417930,11681158

Alsos liefert interessante Details, Fotos und Zeichnungen aus München:
https://digital.deutsches-museum.de/de/digital-catalogue/archive-unit/FA%2520002/

https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-0348-6691-0_8

Zitat von: NoLi am 05. August 2025, 11:38Hätten Heisenberg und Diebner ihre Uranwürfel zusammengelegt, hätte es geklappt; nur hätten die Experimentatoren vermutlich bei diesem Versuchsaufbau dann Schaden genommen oder nicht überlebt.

Norbert

Der Würfel der sich im Museum befindet ist echt (Dauerleihgabe des LfU Bayern). Die Betastrahlung ist mit ca. 2cm Plexiglas gut abgeschirmt, aber Gamma sieht man (0.25uSv/h auf dem RC-101, 0.09uSv/h Background in der Muschelkalkhöhle).

Aber kann man denn mit reinem Natururan, ohne jede Anreicherung, mit schwerem Wasser als Moderator und mit Graphitkohleblöcken als Neutronenreflektoren eine Kettenreaktion hinbekommen, die schnell genug abläuft?

So sieht der RC-101  den Würfel

So sah der Reaktor schematisch aus. Das Experiment war nur auf die Messung der Neutronenvermehrung angelegt. Auf eine Kettenreaktion hatte man es noch nicht abgesehen. Wenn man nun 1200 Würfel aus gereinigtem Natururan (Degussa) benutzt hätte, und das ganze etwas grösser gebaut hätte, hätte das was geändert?

Zitat von: opengeiger.de am 06. August 2025, 18:42...
Aber kann man denn mit reinem Natururan, ohne jede Anreicherung, mit schwerem Wasser als Moderator und mit Graphitkohleblöcken als Neutronenreflektoren eine Kettenreaktion hinbekommen, die schnell genug abläuft?

Ja, siehe im KIT den Forschungsreaktor FR-2 mit dem ersten Reaktorkern. Brennstäbe = Natururan (~ 3 cm Durchmesser) in Alu-Hülle, therm. Leistung 12 MW.   https://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsreaktor_2  "Reaktordaten".

Zitat von: opengeiger.de am 06. August 2025, 18:42...
Der Würfel der sich im Museum befindet ist echt (Dauerleihgabe des LfU Bayern). Die Betastrahlung ist mit ca. 2cm Plexiglas gut abgeschirmt, aber Gamma sieht man (0.25uSv/h auf dem RC-101, 0.09uSv/h Background in der Muschelkalkhöhle).
...

Nach meiner Kenntnis stammen der Uranwürfel und der Würfelabschnitt aus der Uranschau-Ausstellung im Foyer des FR-2 und wurden von der LFU Baden-Württemberg (heute LUBW) zur Verfügung gestellt.

Zitat von: opengeiger.de am 06. August 2025, 18:55...
Wenn man nun 1200 Würfel aus gereinigtem Natururan (Degussa) benutzt hätte, und das ganze etwas grösser gebaut hätte, hätte das was geändert?

Nach Expertenangaben ja, man hätte Kritikalität mit einer sich selbst erhaltenden Kettenreaktion erhalten. Wie hoch allerdings die Reaktorleistung gewesen wäre, entzieht sich meiner Kenntnis.

Norbert

Zitat von: opengeiger.de am 06. August 2025, 18:45So sieht der RC-101  den Würfel

Gemäss Simon ist der Würfel nicht echt, die Scheibe vom Würfel daneben schon.

Rundgang im Atomkeller Museum - Exkursion Part 1

Simons Chemiebaukasten

Ich hab jetzt das Foto mit der Herkunftserklärung gefunden.

...Simons Aussage kann ich bestätigen: die Anzeige von Raysid und RC nehmen beim Verschieben von rechts nach links deutlich ab. Im Foto sieht man deutlich: der Linke ist viel zu neu, die Kanten zu scharf und wenn man einen Vergleich zu Uranmedailien hat, mit zu perfekter Oberfläche

Zitat von: opengeiger.de am 06. August 2025, 18:45So sieht der RC-101  den Würfel

...und die rechte Scheibe???
EDIT: Eben noch mal das Video von Simon angesehen: das Bild in https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php?msg=37674 dürfte daraus sein.

Zitat von: Radiohörer am 06. August 2025, 22:21das Bild in https://www.geigerzaehlerforum.de/index.php?msg=37674 dürfte daraus sein.

Nein, das Bild ist nicht aus Simon's Filmchen. Das Foto ist von mir selbst gemacht, genau wie die andern Fotos auch, die ich gepostet habe und es ist auch mein RC-101, den man da sieht.

Aber die Schlüsselfrage ist eine andere: Wieviel Böses kann ein Schurkenstaat oder besser eine Regierung aus Schurken durch den einfachen Nachbau dieser Anlage lediglich durch Erhöhen der Zahl an Natururan-Würfeln und ohne den Einsatz einer Uran-Anreicherung erreichen? Es gibt heute etliche Staaten, die über genügend Natururan verfügen um die doppelte Menge dieser Würfel herzustellen.

Zitat von: opengeiger.de am Gestern um 06:47...
Es gibt heute etliche Staaten, die über genügend Natururan verfügen um die doppelte Menge dieser Würfel herzustellen.

Das Problem dieser Schurkenstaaten ist der Bezug oder die Herstellung von benötigtem reinstem Schwerwasser in ausreichender Menge.
Unser Schwerwasservorrat D2O am FR-2 (ca. 40 Tonnen) wurde nach der Stilllegung des Reaktors Ende 1981 nach Kanada verkauft, weil die bis heute Schwerwasserreaktoren in Betrieb halten. Allerdings hatte sich durch Neutroneneinfang während der Betriebszeit darin ein Tritiumgehalt von ca. 70 - 100 MBq/ml gebildet.
Der Mehrzweckforschungsreaktor (Betrieb bis 1984) am KIT war auch ein Schwerwasserreaktor mit einer thermischen Leistung von ca. 200 MW und einer elektrischen Leistung von 58 MW.

Norbert